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Wirtschaft Ein US-Boss verärgert die Franzosen

Ein US-Firmenchef bringt die Franzosen auf die Palme: Die französischen Arbeiter wären nur drei Stunden pro Tag produktiv, sagt er. Den Rest der Zeit verbrächten sie mit Pausen und Diskussionen.

Der Boss des US-Reifenherstellers Titan, Maurice M. Taylor, hat in einem Brief an die französische Regierung die Übernahme eines angeschlagenen Goodyear-Werkes in Nordfrankreich abgelehnt.

Die Arbeiter in dem Werk hätten zwar hohe Löhne, würden aber höchstens «drei Stunden» pro Tag arbeiten, schrieb Taylor. Eine Stunde würden die Arbeiter für ihre Pausen und für ihr Mittagessen aufwenden. Drei weitere Stunden verbrächten sie mit Diskutieren. Er habe das auch den Gewerkschaften gesagt. Diese hätten ihm geantwortet: «So ist das in Frankreich!»

Im Antwortbrief an den französischen Industrieminister Arnaud Monebourg schrieb der US-Firmenchef weiter: «Denken Sie, wir sind so dumm? Sie können die sogenannten Arbeiter behalten.» Der Minister hatte Titan gebeten, eine Übernahme zu prüfen.

Empörte Gewerkschaften in Frankreich

Die Gewerkschaften reagierten empört auf den Brief aus den USA. Der Vertreter der Gewerkschaft CGT bei Goodyear in Amiens-Nord wies die Äusserungen als «totale Beleidigung» zurück. Industrieminister Monebourg will sich später äussern.

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