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Eine Hand hält ein Handy an eine Kasse.
Legende: Bezahlen mit dem Handy soll mit einem einzigen System möglich werden. Keystone

Wirtschaft Einheitliches Handy-Bezahlsystem gesucht

Das Handy soll in Zukunft Bargeld und Plastik-Karten ablösen. Um den globalen Konzernen wie Google oder Apple die Stirn zu bieten, wollen nun mehrere Schweizer Unternehmen zusammenspannen – und eine gemeinsame Bezahl-App fürs Smartphone lancieren.

Nachdem in der Schweiz in den letzten Monaten diverse digitale Bezahlsysteme von verschiedenen Anbietern lanciert worden sind, rückt nun eine einheitliche Schweizer Lösung in Reichweite.

«Twint» und «Paymit»

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Die bisher wichtigsten Bezahl-Apps in der Schweiz sind «Twint» und «Paymit». Erstere wurde von PostFinance lanciert, «Paymit» von SIX. Mehrere grosse Banken wie die UBS, Raiffeisen oder der Zürcher Kantonalbank setzen «Paymit» bereits ein. Die nun angekündigten Bemühungen laufen vor allem darauf hinaus, diese beiden Systeme zu vereinen.

Wie das Beratungsunternehmens Hirzel.Neef.Schmid mitteilte, führt eine breite Allianz bestehend aus den grössten Banken, der Börsenbetreiberin SIX, den Detailhändlern Coop und Migros sowie der Swisscom Sondierungsgespräche für eine «gemeinsame Lösung für digitale Zahlungsverkehrsleistungen in der Schweiz».

Druck von Apple & Co.

Die Gespräche seien ergebnisoffen und sollten klären, ob und inwiefern ein gemeinsames mobiles Zahlungssystem kanalübergreifend und flächendeckend in der Schweiz verbreitet werden könne.

Die neue Dialogbereitschaft kommt nicht von ungefähr: Im Schweizer Markt für Bezahl-Apps überschlagen sich in letzter Zeit die Neuigkeiten, denn die heimischen Anbieter versuchen, möglichst viel Terrain zu besetzen, bevor internationale Schwergewichte wie Apple, Google oder Samsung in die Schweiz vorstossen.

Schweizer Lösung angestrebt

So ist etwa das «Apple Pay»-System mit dem iPhone bereits in den USA, Grossbritannien, Kanada und Australien lanciert worden. Über einen allfälligen Start in der Schweiz hat sich Apple bisher in Schweigen gehüllt. Troztdem zeigt die Entwicklung: Wollen die Schweizer Unternehmen den internationalen Konkurrenten nicht das Feld überlassen, müssen sie sich sputen.

Und: Eine allfällige gemeinsame Schweizer Lösung solle von allen Kunden verwendet werden können. Sie stünde sämtlichen Händlern, Banken, Herausgebern von Zahlkarten sowie weiteren Marktteilnehmern offen, heisst es in der aktuellen Medienmitteilung.

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