Der Reingewinn von Alpiq betrug im vergangenen Jahr 18 Millionen Franken, nachdem der Konzern 2012 noch einen Verlust von 1,1 Milliarden geschrieben hatte. Der Umsatz sank um ein Viertel auf 9,4 Milliarden Franken. Der operative Gewinn (Ebit) betrug 279 Millionen Franken. 2012 hatte ein Minus von 924 Millionen Franken resultiert.
Die operative Performance sei denn auch zufriedenstellend, sagte Alpiq-CEO Jasmin Staiblin gegenüber SRF. Trotzdem würden die aufgegleisten Kostenreduktionsmassnahmen weitergeführt.
2013 erzeugte Alpiq weniger Strom als im vergangenen Jahr. Der Hauptgrund dafür sind weniger Betriebsstunden der Gas-Kombikraftwerke. Hinzu kam die Revision des Kernkraftwerks Gösgen, die länger dauerte als geplant. Und: Aus Langfristverträgen bezog Alpiq tiefere Mengen Strom aus dem Ausland.
Strom aus Wasserkraft unter Druck
Mit Kohlekraftwerken, Wind- und Wasserkraftwerken produzierte Alpiq deutlich mehr Strom als 2012. Insbesondere die Wasserkraft leidet aber laut Alpiq zunehmend unter den tiefen Grosshandelspreisen. Diese sind im Berichtsjahr erneut um 25 Prozent gesunken. Die Preise zeitweise so tief, dass sie zum Teil unter den Produktionskosten liegen würden, so CEO Staiblin. «Das ist nicht nachhaltig.»
Erschwerend kommt hinzu: Die Produktion von Strom aus Wasserkraft wird zunehmend durch öffentliche Abgaben wie Wasserzinsen und Steuern belastet. Die erneuerbare Wasserkraft steht ausserdem in direktem Wettbewerb mit subventionierten neuen erneuerbaren Energien – wie Wind- und Sonnenenergie – und billigem Kohlestrom.
Ausblick: Umbau nötig
Alpiq erwartet weiterhin Druck auf die Grosshandelspreise. Vermehrte Abgaben dürften die Margen weiter senken. Und die Herstellung des Atomstroms verteuert sich laut Alpiq ebenfalls. Für das laufende Jahr erwartet der Stromkonzern wegen der schleppenden Konjunktur in Europa zudem eine geringere Stromnachfrage.
Deshalb will er den Umbau der Gruppe fortführen, den er schon begonnen hat: Alpiq will sich von einem kapitalintensiven Stromproduzenten zu einem Energiedienstleister entwickeln. In der Gebäude- und Verkehrstechnik ist der Konzern in der Schweiz bereits Marktführer.
Europäischer Markt ist wichtig
Eine neue Unwägbarkeit im Stromgeschäft ist das nach dem Ja zur Masseneinwanderungs-Initiaitve sistierte Stromabkommen mit der EU. «Wir brauchen ein Stromabkommen», sagt Staiblin dazu. Ohne einen diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen Markt werde es schwierig für die Schweiz – nicht nur für die Strombranche. Auf der anderen Seite brauche auch Europa den Verbund mit den Schweizer Elektrizitäts-Infrastrukturen.