Die Opec – die Organisation der erdölexportierenden Länder – will ihre Ölförderung drosseln. Der überraschende Entscheid sorgt für einen Preisanstieg um mehrere Prozent.
Der amtierende Opec-Präsident aus Katar, Mohamed al Sadah, verkündete die Einigung in der Nacht, nach einem informellen Treffen der Opec-Minister in Algier. Die Opec habe sich grundsätzlich darauf geeinigt, die heutige tägliche Fördermenge von 33,25 Millionen Fass um bis zu 750‘000 Fass zu senken.
Der Schritt der Opec-Staaten, weniger Öl zu fördern, kommt überraschend. Es gibt auch noch keinen offiziellen Beschluss.
Opec in Schwierigkeiten
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Die Opec liefert derzeit rund ein Drittel des weltweiten Rohöls. Das Kartell besitzt jedoch drei Viertel der bekannten Reserven. Mit Förderabsprachen will das Kartell den Ölpreis zu beeinflussen. Doch Abmachungen werden zunehmend schwieriger. Mehr dazu hier.
Eine Einigung innerhalb der Opec erschien lange als unwahrscheinlich. Einerseits wollte Saudi-Arabien, der grösste Produzent, seine Fördermenge nicht einschränken. Anderseits drängt Iran nach Aufhebung der Sanktionen darauf, mehr Öl zu fördern.
Nun sollen sich die beiden Staaten hinter den Kulissen darauf geeinigt haben, dass Iran 400‘000 Fass pro Tag mehr und Saudi-Arabien entsprechend weniger fördern wird.
Ausmass der Drosselung noch offen
Auch wenn es sich nicht um eine drastische Kürzung handelt, hatte die Meldung aus Algier sofort Folgen. Die Preise der zwei wichtigsten Ölsorten stiegen um rund 6 Prozent auf 47 bis 49 Dollar pro Barrel.
Zuvor hatten sich die Opec-Länder acht Jahre lang nie auf eine Förderbegrenzung einigen können, der Ölpreis war in den letzten zwei Jahren von über 100 Dollar pro Fass auf unter 50 Dollar gefallen.
Doch ob den Worten auch Taten folgen, ist noch nicht klar. Denn es gibt noch keinen Entscheid darüber, wie stark die übrigen Opec-Länder ihre Fördermengen begrenzen. Eine Einigung darüber soll bis spätestens im November, beim nächsten Treffen der Organisation in Wien, gefunden werden.
Das sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Massimo Agostinis:
«Alle Opec-Länder weisen wegen der tiefen Ölpreise riesige Defizite aus, selbst das steinreiche Saudi-Arabien muss sparen. Trotzdem scheiterte eine Einigung auf tiefere Förderquoten bislang an der historischen Rivalität zwischen Saudi-Arabien und Iran. Die Saudis waren bislang nicht bereit, zu Gunsten Irans Marktanteile zu verlieren. Offenbar konnte nun hinter den Kulissen eine Einigung gefunden werden. Trotz der Ankündigung wird der Ölpreis in nächster Zeit aber nicht explodieren. Denn noch ist die Einigung nicht offiziell beschlossen, erst im November soll dies geschehen – und bis dahin sind noch einige Hürden zu überwinden. Auch die Benzin- und Erdölpreise hierzulande werden vorerst nicht steigen, denn der Erdölpreis ist nur einer unter vielen Faktoren des Benzinpreises: Transport- und Raffineriekosten sowie die Mineralölsteuer machen einen viel grösseren Teil aus.»
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