Es ist ein Kampf der Giganten der Technikwelt: Konzerne wie Samsung, Apple und Sony streiten sich um Marktanteile bei den digitalen Alleskönnern fürs Handgelenk. Die Grossunternehmen – alle nicht an der heute beginnenden Uhren- und Schmuckmesse in Basel vertreten – haben bereits Millionen dieser Smartwatches verkauft. «Sie setzen schon fast so viele Stück ab wie die ganze Schweizer Uhrenindustrie», sagt Analyst René Weber von der Bank Vontobel. Er hat eine 200-seitige Studie über diesen Markt mitverfasst.
Auch wenn der Smartwatch-Markt rasant wächst: Ein grundsätzliches Problem für die Schweizer Uhrenindustrie sieht Weber darin nicht. Denn der Grossteil der hiesigen Hersteller biete Uhren im Hochpreis-Segment an, also für über 5000 Franken. «Dort ist der Effekt relativ bescheiden.»
Eigene Smartwatch lanciert
Konkurrenziert würden vor allem Uhrenmarken, die ihre Produkte für 200 bis 1000 Franken verkaufen würden. Dazu gehört zum Beispiel Mondaine, die vor allem für ihre Bahnhofsuhr bekannt ist. Besitzer Ronnie Bernheim stellte sich der Konkurrenz und lancierte an der letztjährigen Uhren- und Schmuckmesse in Basel eine eigene Smartwatch.
«Wir produzierten so viele, wie wir konnten», bilanziert Bernheim ein Jahr später. «Und was wir produzierten, verkauften wir.» Allerdings, gibt Bernheim zu Bedenken, habe Mondaine nicht so viele Smartwatches produzieren können, wie gewünscht.
Auch andere Schweizer Marken sind mit ihren Smartwatches erfolgreich, wie Vontobel-Analyst Weber sagt. Beispiele seien etwa Frederique Constant oder Tag Heuer. «Dieser Erfolg zeigt, dass die Schweizer Uhrenindustrie in diesem Segment durchaus mithalten kann.» Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis an der Basler Uhren- und Schmuckmesse mehr smarte Uhren aus Schweizer Produktion auftauchen.