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Wirtschaft Ermotti: «Die UBS wird so transparenter»

Der Konsolidierungsprozess der Schweizer Grossbank geht weiter: Einerseits macht sie im ersten Quartal einen unerwartet hohen Gewinn, andererseits wandelt sie sich zu einer Holdinggesellschaft um. UBS-Chef Sergio Ermotti erhofft sich davon mehr Vertrauen der Behörden, der Politik und den Aktionären.

Anleger greifen nach Aktie

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Die Aktie der UBS ist mit Kursgewinnen in den Handel gestiegen. Minuten nach Auftakt der Schweizer Börse waren die Papiere 1,59 Prozent mehr Wert als am Vorabend.

Mit 1,05 Milliarden Franken Gewinn schnitt die UBS zum Jahresauftakt besser ab als im Vorquartal, als sie 917 Millionen Franken verdiente – und auch besser als im Vorjahr, als unter dem Strich 988 Millionen Franken blieben. Die präsentierten Zahlen liegen über den Prognosen der Analysten. UBS-Chef Sergio Ermotti ist mit dem Geschäftsgang zufrieden. «Wir sind mit der UBS auf Kurs», sagt er im Gespräch mit SRF.

Neue Struktur für die Bank

Die innere Umstrukturierung der Bank geht weiter. Dazu sagt UBS-Chef Ermotti: «Wir haben uns gut vorbereitet auf die Einführung einer Tochtergesellschaft in der Schweiz. Dasselbe haben wir in Grossbritannien und in den USA gemacht. Nun können wir eine Holdingstruktur einführen. Das vereinfacht die Struktur der UBS.» Dies entspricht auch den Vorstellungen der Regulatoren.

Diese Struktur führten viele andere Banken zurzeit auch ein, sagte Ermotti. «Ich glaube, es ist eine gute Struktur. Sie gibt den Behörden, der Politik und den Aktionären mehr Vertrauen in die Bank. Wir sind so transparenter.»

Die Aktionäre sollen dafür ihre bisherigen Aktien gegen Aktien der neuen UBS-Holding eintauschen. Um den Investoren den Schritt schmackhaft zu machen, verspricht ihnen die Bank eine Sonderdividende von mindestens 25 Rappen, wenn die Umwandlung vollzogen ist.

Rabatt?

Durch den Umbau der Rechtsstruktur könnte die UBS in Bezug auf die Kapitalvorschriften Rabatt erhalten. Ermotti sagt dazu: «Ob wir ihn bekommen, muss die Finma entscheiden.»

Zum vor noch nicht allzu langer Zeit angekündigten Abbau von 10'000 Stellen sagt Ermotti: «Wir haben damals bekannt gegeben, dass wir netto vier Milliarden Franken sparen wollen. Doch unser Fokus ist nicht, Stellen abzubauen. Unser Ziel ist, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und nicht Arbeitsstellen per se abzubauen.»

Mehr Eigenkapital

Keine Angaben zu Aderlass

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Die UBS behält ihre Ziele grundsätzlich bei. Die Bank strebt weiter nach einer Eigenkapital-Rendite von mindestens 15 Prozent. Die Investmentbank soll verkleinert, das Asset Management ausgebaut werden. Auch das Sparen geht weiter. Vom Ziel, dass die UBS nach dem Umbau noch 54'000 Stellen (jetzt 60'000) umfassen soll, war aber nicht mehr die Rede.

Die Eigenkapitalquote der Bank stieg im Lauf des Quartals von 12,8 auf 13,2 Prozent. Mit dem Überschreiten der 13-Prozent-Schwelle erreichte die Bank aus Sicht der Konzernführung um UBS-Chef Sergio Ermotti ein wichtiges Ziel.

Das Geschäft sei in allen Regionen und allen Sparten profitabel gewesen, teilte die Bank mit. In der Investmentbank stieg der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorquartal um knapp die Hälfte auf 425 Millionen Franken. Die UBS hatte hier gemäss ihrer Ende 2011 gefassten Strategie unprofitable und risikoreiche Sparten aussortiert.

In der Vermögensverwaltung erhöhte sich der operative Gewinn um knapp ein Drittel auf 619 Millionen Franken. Die Kunden gaben mehr Handelsaufträge als in früheren Quartalen, wie die Bank mitteilt. Zudem gelang es der Vermögensverwaltung zwischen Januar und März, unter dem Strich 12,8 Milliarden Franken an Neugeldern anzuziehen.

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