Der Nettogewinn der grössten zehn US-Banken lag im ersten Halbjahr mit 96 Milliarden Euro viermal so hoch wie der Nettogewinn der europäischen Top-Banken, heisst es in der Studie des britischen Unternehmens EY (früher Ernst & Young).
Im Vergleich zum Vorjahr habe der Nettogewinn der US-Geldinstitute um 160 Prozent zugelegt. Die europäischen Geldhäuser schafften im gleichen Zeitraum nur ein Plus von 54 Prozent auf 24 Milliarden Euro.
«US-Banken haben Finanzkrise besser überwunden»
Hoffnung zur Aufholjagd macht Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier nicht. Hauptgrund sei die anhaltend schwache Konjunktur in Europa. Das bremse viele Banken.
Den US-Instituten dagegen komme zugute, dass die dortige Wirtschaft wieder angesprungen sei, der heimische Immobilienmarkt die Krise überwunden habe und das Investmentbanking insgesamt stabiler laufe.
«Zudem haben die US-Banken die Belastungen aus der Finanzkrise schneller und konsequenter verarbeitet – Stichworte Zwangskapitalisierung und Ausweisung von Milliardenverlusten», betont Müller-Tronnier. «Heute sind sie daher weitgehend frei von Altlasten und somit handlungsfähiger.»
EY hat sich für die Studie die Bilanzen der jeweils zehn grössten Geldhäuser in Europa und den USA für die Monate Januar bis Juni 2013 angeschaut.