Europäische Geschäftsbanken können sich bei der Notenbank weiterhin zum selben Zinssatz von 0,25 Prozent Geld leihen. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) nach ihrer zweitägigen Ratssitzung in Frankfurt mit.
Europas Währungshüter haben ihre Bereitschaft zu weiteren Massnahmen im Falle eines nochmals sinkenden Inflationsausblicks bekräftigt. «Der EZB-Rat ist entschlossen, zu handeln, wenn dies nötig wird», sagte Notenbankpräsident Mario Draghi.
Die EZB müsse die Preisstabilität in beide Richtungen verteidigen – also nicht nur, wenn die Inflation in die Höhe schiesst, sondern auch wenn sich die Rate zu weit nach unten von der 2-Prozent-Zielmarke entfernt. «Wir sind bereit, alle erlaubten verfügbaren Instrumente in Betracht zu ziehen.»
Im Dezember war die Teuerung im Euroraum auf 0,8 Prozent gesunken. Die EZB habe diese Entwicklung erwartet. «Wir dürften eine längere Phase niedriger Inflation vor uns haben», sagte der Italiener. Danach werde die Teuerungsrate schrittweise in Richtung 2 Prozent steigen.
Gleichzeitig bekräftigte Draghi das Niedrigzins-Versprechen der EZB. Demnach werden die Zinsen über eine längere Zeit auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben.
Im November hatte die EZB den Leitzins überraschend auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt, auch um Deflationsgefahren frühzeitig mit billigem Geld zu bekämpfen.