Fatca ist aufwändig und teuer. Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter mussten im Vorfeld ihre Kunden durchleuchten und klären, welche in den USA steuerpflichtig sind.
«Die Vorbereitungsarbeiten für das Fatca-Abkommen haben rund 300 Millionen Franken gekostet», sagt Daniela Flückiger. Sie ist Sprecherin der Schweizerischen Bankiervereinigung. Informatik, Anwälte, Berater, interne Compliance-Richtlinien und der Aufbau von Fachkräften, die sich mit dieser Frage beschäftigen, seien die grössten Kostenblöcke für die Banken.
«Fatca war nie eine Liebesheirat»
Aufwändige Vorarbeiten fielen vor allem im IT-Bereich an. Es galt, möglichst viele Prozesse zu automatisieren und so Kosten zu sparen. Gleichzeitig musste die Branche sicherstellen, dass sie die verlangten Informationen über Steuerpflichtige in den USA auch tatsächlich zuverlässig liefern kann.
«Fatca war in unseren Augen nie eine Liebesheirat», sagt Flückiger von der Schweizerischen Bankiervereinigung. Vielmehr haben die USA den hiesigen Banken und Finanzdienstleistern das Abkommen abgetrotzt. Fatca war quasi die Quittung für die einst lukrativen Geschäfte mit US-Steuersündern.
Hohe Kosten für immer verloren
«Fatca ist und bleibt ein bürokratisches Monster», so Flückiger. «Es verursacht sehr hohe Kosten, die wohl kaum je wieder rentabel eingespielt werden können. Aber die Schweizer Banken können gut damit leben und können es umsetzen.»
Auch Pierin Vincenz, Chef der Raiffeisen-Gruppe, will nicht mehr über das Fatca-Abkommen klagen: «Das hat sicher dazu geführt, dass hier eine Normalisierung der Beziehungen USA-Schweiz stattgefunden hat und noch mehr stattfinden wird.» Das ist unabdingbar, wollen die Schweizer Geldinstitute im grössten Finanzmarkt der Welt im Geschäft bleiben.