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Wirtschaft Finanzmarktaufsicht überprüft Regeln für Banken bei Auslagerungen

Die meisten Banken müssen sparen und lagern deshalb immer mehr Dienstleistungen aus. Nun überprüft die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma die Regeln, was und wie die Banken outsourcen dürfen. Dies erklärt die Aufsichtsbehörde gegenüber «10vor10».

CS-Konzernchef Tidjane Thiam sagte es bereits im Sommer klipp und klar: Um die Kosten der Bank zu senken, werden Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit anderen Instituten geprüft. Diese Aussage wiederholte Tidjane Thiam am Donnerstag gegenüber SRF bei der Präsentation der Neun-Monats-Zahlen.

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Legende: Eine «Superbank» könnte in Zukunft Dienstleistungen wie die Verwaltung von Konto-Daten für andere Banken übernehmen. Colourbox

Eine Idee, die in der Branche herumgeistert: Die Gründung einer «Superbank» – einem Unternehmen, das für andere Banken diverse Dienstleistungen übernimmt, etwa die Verwaltung von Konto- und Depot-Daten oder die Ausführung von Transaktionen der Kunden. Darum hört man auch immer wieder den Begriff «Transaktionsbank».

Finma hat neue Technologien im Visier

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma verfolge diesen Trend sehr genau, sagt Mediensprecher Tobias Lux: «Banken dürfen auslagern. Aber sie stehen weiterhin für die ausgelagerten Tätigkeiten in der Verantwortung und müssen kontrollieren, was sie auslagern. Und wir als Aufsichtsbehörde müssen die Möglichkeit haben, zu kontrollieren, ob die rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden.»

Nun allerdings wird die Finma aktiv, wie Tobias Lux gegenüber «10vor10» erklärt: «Wir sind daran, die Bestimmung, die es für das Outsourcing bei Banken gibt, zu überarbeiten. So wollen wir der Zunahme des Outsourcings Rechnung tragen, aber auch den neuen Technologien.»

Die aktuellen Regeln stammen denn auch aus dem Jahr 2008 und finden auf 11 Seiten Platz. Vor allem die Auslagerung von Daten auf fremde Computerserver – in die sogenannte Cloud – dürfte nun geregelt werden. Details nennt der Finma-Sprecher aber keine.

Zusammenarbeit zwischen UBS und CS?

Klar ist: Die Themen Auslagerung und «Superbank» werden die Finma immer mehr beschäftigen. So gibt es sogar Gerüchte, dass die beiden grössten Konkurrenten UBS und CS künftig zusammenarbeiten könnten. Die UBS will das nicht kommentieren. Und CS-Chef Thiam bleibt diplomatisch: «Ich kann nichts über die Identität des Partners sagen.» Und er fügt an: «Man kann sich alles vorstellen, im Moment schauen wir aber in der Schweiz.»

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