Bordküchen finden bei Flugpassagieren kaum je Beachtung. Für die Firma Bucher Leichtbau jedoch sind sie die Existenzgrundlage. Das Familienunternehmen baut für Swiss die Bordküchen der neuen Boeing-777. Ein Auftrag in zweistelliger Millionenhöhe. Im Zürcherischen Fällanden werden die Elemente produziert. «Es ist die grösste Küche, die wir je bauten», sagt Roger Rykart, Betriebsleiter von Bucher. Die Firma produzierte für die Swiss auch schon Küchen für andere Flugzeugtypen, wie etwa für den Airbus 340.
Teurer als die Konkurrenz
Auf dem Markt kämpft Bucher gegen eine mächtige internationale Konkurrenz, gegen grosse Konzerne in Japan und Deutschland. Diese setzen auf leichte Bienenwaben-Konstruktionen und sind oft günstiger als das Schweizer Unternehmen. Bucher produziert seine Küchen aus Aluminium, ebenfalls leicht und erfüllt deshalb die Qualitätsanforderungen der Swiss.
Branchenkenner schätzen, dass Bucher-Küchen bis zu 10% teurer sind als die der Konkurrenz. «Sie produzieren vorwiegend in der Schweiz, deshalb sind wir bereit, etwas mehr zu bezahlen.» Das sagt der Leiter des Kabineninterieurs bei Swiss, Paul Estoppey gegenüber «ECO».
Mehr Effizienz zum Überleben
Bucher leidet, wie viele Exportunternehmen, an tieferen Margen. Als Massnahme dagegen kauft das Unternehmen häufiger im Ausland ein und produziert vermehrt an seinem zweiten Standort, im Deutschen Hessen. In der Schweiz mussten 10 der 200 Mitarbeiter entlassen werden. Insgesamt zählt die Firma 350 Mitarbeitende.
Die Produktion in der Schweiz sei gleichzeitig mit dem neuen Auftrag für die Swiss effizienter gestaltet worden, sagt Geschäftsführer Beat Burlet. «Wir setzen auf unser langjähriges Knowhow und gut ausgebildete Arbeitskräfte».
Bucher Leichtbau wurde 1953 von Heinrich Bucher gegründet. Zu Buchers Kunden gehören neben der Swiss auch die Lufthansa, Thai Airways sowie mittelgrosse arabische und chinesische Airlines. Das Unternehmen setzt mit Bordküchen, anderem Kabinen-Interieur sowie Rettungsliegen 70 Millionen Franken um.