Der Euro hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und ist im Devisenhandel deutlich über 1,22 Franken gestiegen. In der Spitze kostete ein Euro 1,227 Franken. Das war der höchste Stand seit dem 15. Dezember 2011. Am Nachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung leicht darunter bei 1,226 Fr. nach 1,208 Fr. am Montag letzter Woche.
Was hinter der jüngsten Stärke des Euro steckt, ist laut SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler unklar. Finanzmarkt-Experten vermuten einen Zusammenhang mit der Schuldenkrise: Dort hat sich die Lage in den letzten Wochen deutlich entspannt. Hoch verschuldete Staaten wie Italien oder Spanien kommen mittlerweile wieder deutlich günstiger an Kapital als noch vor einigen Monaten. Das zeigt, dass Anlegerinnen und Anleger wieder mehr Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit dieser Länder gefasst haben – zumindest vorläufig.
SNB profitiert von Kurs
Die jüngste Kursentwicklung der Gemeinschaftswährung dürfte vor allem die Schweizerische Nationalbank (SNB) freuen, erklärt Kobler. Denn je stärker der Euro, desto einfacher fällt es der Notenbank, den von ihr festgesetzten Mindestkurs von 1,20 pro Euro zu verteidigen.
So erstaunt es denn auch nicht, dass die Devisenreserven der Notenbank in den letzten Monaten leicht geschrumpft sind. Im Dezember betrugen sie insgesamt noch 427 Milliarden Franken, wie die SNB gerade heute mitgeteilt hat.
Noch im vergangenen Sommer hatte die SNB die Marke von 1,20 pro Euro mit milliardenschweren Devisenkäufen verteidigen müssen.