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Wirtschaft Frankenstärke drückt bei der Migros auf den Gewinn

Die Migros hat im letzten Jahr unter dem Einkaufstourismus und der Frankenstärke gelitten. Der orange Riese hat zwar gleich hohe Einnahmen erzielt wie im Vorjahr. Die Marge und damit der Gewinn sind jedoch gesunken.

Die Migros hat 2015 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Mit 791,1 Millionen Franken lag der Gruppengewinn um 4,2 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Der Betriebsgewinn (EBIT) ist sogar um 12,8 Prozent eingebrochen, wie die Migros mitteilte. Gründe für diesen Rückgang gibt die Migros nicht an. Sie sind jedoch offensichtlich. Die Frankenstärke und der Einkaufstourismus haben auf die Margen gedrückt.

Keine Einnahmen-Steigerung

So hat zwar die Migros Gruppe im letzten Jahr mit Übernahmen und neuen Ladenflächen die Geschäftstätigkeit und damit auch die Kosten ausgedehnt. Der Personalbestand ist auch erstmals über die Grenze von 100'000 Personen angestiegen. Die Einnahmen dagegen konnte der orange Riese nicht steigern. Sie blieben mit 27,4 Milliarden Franken konstant, wie die Migros bereits Mitte Januar mitgeteilt hatte. Die Betriebsmarge sank entsprechend von 4,1 auf 3,6 Prozent.

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Aus welchem der vielen Geschäftsfelder dieser Renditerückgang stammt, weist die Migros nicht aus. Aus den Veränderungen der Umsatzzahlen lässt sich jedoch erahnen, wo die Migros unter Margenschwund besonders leidet.

So ging der Umsatz der Hotelplan Gruppe markant um 7,1 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken zurück. Die Migros schreibt denn auch in Bezug auf das Reiseunternehmen von einem schwierigen Jahr. Das gleiche gilt für Globus und Schild. Trotz erfolgreicher Integration von Schild und Marktanteilsgewinnen musste dieser Unternehmensbereich einen Umsatzrückgang von 3,3 Prozent auf 928,7 Millionen Franken hinnehmen.

Migrolino, LeShop und Digitec im Aufwind

Ebenfalls deutlich um 5,4 Prozent sanken die Verkäufe beim Tankstellenbetreiber Migrol (-16,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken) und bei Ex Libris (-5,4 Prozent auf 121 Millionen Franken). Zulegen konnte die Migros dagegen mit den Bahnhofshops Migrolino (+10 Prozent auf 382 Millionen Franken), dem Hauslieferdienst LeShop (+6,6 Prozent auf 176 Millionen Franken) dem Onlineshop Digitec Galaxus, beim dem die Migros im letzten Jahr die Beteiligung auf 70 Prozent aufgestockt hat.

Im grössten Geschäftsfeld, im Detailhandel, dagegen musste die Migros Gruppe im letzten Jahr leichte Rückgange hinnehmen. So reduzierte sich der Umsatz der zehn regionalen Migros-Genossenschaften im In- und Ausland um 1,9 Prozent auf 15,9 Milliarden Franken. Die Discount-Kette Denner erzielte mit 2,9 Milliarden Franken 0,4 Prozent geringere Einnahmen.

Turbulente Zeiten gut gemeistert

Auch für den Migros-Präsident Herbert Bolliger ist klar, dass die Frankenstärke hauptverantwortlich ist für das negative Konzern-Ergebnis. Die Migros habe deswegen starke Preisnachlässe gewähren müssen. «Wir haben die Preise auf unserem Sortiment um über 200 Millionen Franken gesenkt.» Daneben habe der Einkaufstourismus natürlich stark zugenommen, sagt Bolliger. «Im Moment ist der Einkauf im Ausland unser grösster Konkurrent.»

Trotzdem sieht der Migros-Chef auch Positives. Mit 4 Prozent weniger Gewinn liege die Migros immer noch in der Mitte des anvisierten Zielbandes. «Ich würde behaupten, dass wir sehr gut durch diese turbulenten Zeiten gekommen sind.»

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