«Afrika ist für die Zukunft sicher ein wichtiger Kontinent», sagt der Wirtschaftsminister. Speziell von Interesse seien dabei die Länder südlich der Sahara.
Mit diesen existierten bereits Handelsbeziehungen, die sich laufend verbessern würden, so Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Rande des WEF gegenüber «ECO». «Und es gibt auch Ambitionen, Freihandels-Diskussionen führen zu wollen – zuvorderst auf der Interessensliste ist Nigeria.»
Bevölkerungsreichstes Land Afrikas
Kaum hat die Schweiz ein Freihandels-Abkommen mit China unterzeichnet respektive steht kurz vor der Vollendung eines solchen mit Indien – und damit mit den beiden bevölkerungsreichsten Länder Asiens, nimmt der Bundesrat nun das bevölkerungsreichste Land Afrikas ins Visier: Nigeria hat rund 170 Millionen Einwohner und damit fast doppelt so viele wie die beiden nachfolgenden Länder Äthiopien (rund 93 Millionen) und Ägypten (rund 85 Millionen).
Derzeit besitzt die Schweiz Freihandels-Abkommen erst mit den nordafrikanischen Ländern Ägypten, Tunesien und Marokko sowie mit der «Zollunion des südlichen Afrika» (SACU), zu der Südafrika, Botswana, Lesotho, Namibia und Swasiland gehören.
Mit Ländern aus West-, Zentral- oder Ostafrika hingegen existieren noch keine. Bei einem Freihandels-Abkommen mit dem westafrikanischen Land Nigeria würde sich somit auch eine neue Region wirtschaftlich öffnen.
Zusammen mit der EFTA
Weitere Angaben zu einem Abkommen mit Nigeria macht Bundesrat Schneider-Ammann keine. Allerdings dürfte die Schweiz ein solches nicht alleine aushandeln. «Im EFTA-Kontext diskutieren wir immer wieder das Thema Afrika», erklärt der Wirtschaftsminister.
Omobola Johnson
Als Mitglied der Wirtschaftsorganisation EFTA, zu der noch Liechtenstein, Norwegen und Island gehören, hat die Schweiz denn auch fast alle ihre Freihandels-Abkommen abgeschlossen. Nur jene mit China, Japan, den Färöer-Inseln und der EU hat die Schweiz bilateral und damit ohne EFTA ausgehandelt.