Ob nun ein Mensch am Steuer sitzt und aufs Gaspedal drückt oder ob das Auto selber fährt: Versicherungstechnisch ändert sich wenig. Es gibt einen Fahrzeughalter, der dafür verantwortlich ist, was mit seinem Auto geschieht und sich versichern muss.
Schadensaufkommen dürfte sinken
Was sich ändern dürfte, ist aber die Höhe der Prämien. Diese werde sinken, sagt Dieter Gosteli, der bei der AXA Schweiz das Privatkundengeschäft leitet: «Wir passen natürlich die Versicherungsprämien jeweils dem Schadensverlauf an. Und wir rechnen wirklich fest damit, dass über autonome Fahrzeuge das Schadenaufkommen sinken wird. Und das begrüssen wir auch.»
Mit selbstfahrenden Autos sollte die Zahl der Unfälle sinken. Denn es sind die Fahrzeuglenker, die heute die meisten Unfälle verursachen. Technische Mängel sind nur an jedem zehnten Unfall schuld. Aber was, wenn die Computer-Technik versagt? Dieter Gosteli: «Grundsätzlich haftet der Halter. Ausser er kann beweisen, dass er unschuldig ist. Beispielsweise bei einem technischen Versagen. Dann wird der Versicherer Rückgriff nehmen auf den Hersteller des entsprechenden Technikteils und versuchen, die Schadenssumme dort zurückzuerhalten.»
Heute schon konfrontiert
Schadensaufkommen und Schadenssummen dürften kleiner werden mit selbstfahrenden Autos, erklärt Gosteli weiter – trotz der umfangreichen, teuren Bord-Technik: «Das haben wir heute zum Teil schon. Denken sie nur an all die Assistenzsysteme, die heute verbaut werden. So ein dynamischer Abstandsradar ist auch nicht sehr günstig – also wir sind mit diesen Entwicklungen heute schon konfrontiert. Und da können wir damit umgehen.»
Die Versicherungen wären also heute schon bereit für führerlose Autos auf Schweizer Strassen. Ganz im Unterschied zu den Autoherstellern und der Politik.