Der Ausstieg aus der Atomenergie ist zwar zeitlich nicht mehr so absehbar wie auch schon. Früher oder später dürfte er aber kommen. Die grossen Stromkonzerne Axpo und Alpiq feilschen mit der Politik über die Laufzeiten ihrer AKW.
Solar- und Windanlagen produzieren sauberen Strom. Ihr Problem: Der Strom wird nicht immer dann produziert, wenn wir ihn brauchen. Und die Speicherung ist derzeit schlecht gelöst. Doch ein Ausweg scheint in Sicht.
Im Sommer produzieren – im Winter verbrauchen
Die Regio Energie Solothurn betreibt ein neues Energiewerk, dessen Kernstück es ermöglicht, erneuerbare Energie zu speichern. Die Elektrolyse-Anlage wandelt Strom aus Wind- oder Solaranlagen in Wasserstoff um. Dieser kann zwischengelagert werden und später dem landesweiten Gasnetz beigemischt werden.
Felix Strässle, Direktor des Unternehmens, erklärt, dass sich beispielsweise damit die im Sommer produzierte Solarenergie in Gasform speichern lässt. Im Winter wiederum – wenn wir mehr Energie brauchen – kann das Gas verbraucht werden. So beispielsweise für den Antrieb von Stromgeneratoren im landesweiten Gasnetz für Heizungen oder für den Antrieb von Gas-Fahrzeugen.
Bund beobachtet Entwicklung der Technologie
Auch der Bund beobachtet die so genannte «Power to Gas»-Technologie aufmerksam. Walter Steinmann, Direktor vom Bundesamt für Energie, meint: «Ob sich diese Technologie schweizweit, europaweit durchsetzt, das wissen wir noch nicht. Es wird in den nächsten Jahren ein Wettlauf sein, welche Technologie am besten und kostengünstigsten ist.»
Das Hybridwerk in Solothurn speichert derzeit erst zwei Prozent Sonnenenergie. Der nächste Schritt ist aber bereits angedacht. Eine neue Anlage soll in den nächsten Jahren Ökostrom unbeschränkt zur Verfügung stellen.