Die Wünsche der Anleger haben sich gewandelt. Immer mehr Finanzprodukte sollen sich an ethischen, sozialen oder ökologischen Kriterien ausrichten. In der Schweiz erreichten die nachhaltigen Anlageprodukte letztes Jahr ein Volumen von fast 50 Milliarden Franken. Das ist ein Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Interesse nimmt zu
Nachhaltige Produkte machen gemessen am gesamten Fonds-Volumen allerdings nur knapp vier Prozent aus. Sabine Döbeli von der Bank Vontobel leitet den Schweizer Ableger des Forums Nachhaltige Geldanlagen. Sie sagt: «Wir sprechen noch nicht von einer Mehrzahl der Fonds, die solche Kriterien berücksichtigen. Doch der Anteil wächst stark. Das zeugt von einem zunehmenden Interesse.»
Die eine Hälfte der nachhaltigen Anlage-Produkte halten institutionelle Investoren wie Pensionskassen. Privatanleger halten die andere Hälfte. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Anteil privater Investoren in der Schweiz hoch. Es seien Menschen, die etwas bewegen wollten, sagt Döbeli: «Man trägt dazu bei, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit stärker in der Wirtschaft verankert wird.»
Branchen ausschliessen
Nachhaltige Anlagen umfassen ein breites Spektrum von Finanzprodukten. Einige Fonds schliessen Unternehmen bestimmter Branchen aus. Waffenhersteller, Tabakfirmen oder Konzerne, die auf dem Gebiet der Atomtechnik tätig sind, werden nicht von den Fonds aufgenommen.
Trotz der Selektionen fahren Anleger in nachhaltige Finanzprodukte vergleichbare Renditen ein. «Studien zeigen, dass man mit nachhaltigen Anlagen gleich viel Geld verdient wie mit herkömmlichen Anlagen», sagt Döbeli.
Hinzu kommt: Das Risiko, dass ein Unternehmen negative Schlagzeilen verursacht und plötzlich mit ramponiertem Ruf dasteht, ist geringer.
(prus;snep)