Eine Krise sieht anders aus: Rund 3400 offene Stellen gab es Ende März in der Schweizer Finanzbranche. 10 Prozent mehr als noch Anfang Jahr. Das zeigt eine Erhebung des Internetportals Finews.
Insbesondere die Grossbanken Credit Suisse und UBS suchen wieder nach Personal. Das mag überraschen, hatten doch die beiden Grossbanken im vergangenen Jahr mit drastischen Spar- und Abbauplänen von sich reden gemacht.
Doch nun scheint die Zitrone ausgepresst. Claude Baumann, Chefredaktor des Finanzportals Finews, sagt: Die Banken hätten Anfang dieses Jahres gemerkt, dass nur mit Kosteneinsparungen nichts mehr zu machen ist. «Die Banken wollen neue Erträge generieren. Und das machen sie mit neuem Personal.»
Verändertes Umfeld
Dabei tragen die Banken dem veränderten internationalen Umfeld Rechnung: Es genügt nicht mehr, unversteuerte Gelder zu verwalten. Neue Ertragsquellen, neue Geschäftsmodelle sind gesucht. Und das braucht neue Leute, wie Claude Baumann sagt: «Die Bankbranche im Allgemeinen befindet sich in einem epochalen Umbruch. Es braucht wirklich eine neue Generation von Leuten.»
Banken brauchen Überwacher
Gefragt sind aber nicht in erster Linie klassische Banker, sondern namentlich Risiko-Manager und so genannte Compliance-Leute. Gemeint sind Aufpasser, die dafür sorgen, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht.
Das ist nicht zuletzt eine Folge der schärferen Regulierung für die Finanzbranche. Demgegenüber werden in der Administration und in der Informatik nach wie vor Stellen gestrichen, ins Ausland verschoben oder an Dritte ausgelagert.