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Wirtschaft Gibt es Preisabsprachen beim Auto-Leasing?

Schweizer Autoleasing-Firmen stehen unter Verdacht, regelmässig die Preise abgesprochen zu haben. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat bei Finanzdienstleistern von Autoimporteuren und Herstellerkonzernen entsprechende Untersuchungen eingeleitet.

Die Wettbewerbskommission (Weko) ermittelt gegen Schweizer Autoleasing-Firmen. Sie stehen im Verdacht, regelmässig Preise abgesprochen zu haben. Konkret sollen die verdächtigten Unternehmen sensible Informationen betreffend Zinssätze sowie Vertrags- und Händlerkommissionen ausgetauscht haben.

Im Verdacht stehen die Finanzdienstleister der Autoimporteure Amag und Emil Frey, wie die Weko mitteilte. Daneben seien aber auch Firmen der Hersteller BMW, Fiat, Ford, General Motors, Mercedes-Benz, PSA und Renault betroffen.

Bei all diesen Unternehmen seien Hausdurchsuchungen durchgeführt worden.

Amag streitet Vorwürfe ab

Beim Autoimporteur Amag hiess es, man konkurriere weder direkt noch indirekt mit den anderen Leasing-Firmen, weil diese sich auf ihre eigenen Marken konzentrierten. Beim deutschen Automobilhersteller BMW werden die Vorwürfe nun intern untersucht, wie ein Sprecher des Unternehmens erklärte.

Dass Leasing-Firmen im Fokus der Wettbewerbshüter stehen ist neu: «Bisher war Leasing kaum ein Thema bei der Weko», sagte Weko-Direktor Rafael Corazza. Die Tragweite sei aber gross, denn die Finanzierung von Autos mittels Leasing sei in der Schweiz ein bedeutendes Geschäft, sagte Corazza weiter.

Der Jahresumsatz lag 2013 beim Leasing von Autos und Lastwagen bei über sieben Milliarden Franken, wie Zahlen des Schweizerischen Leasingverbandes zeigen. Allein bei den Personenwagen wurden im letzten Jahr fast 200'000 Neuabschlüsse unterzeichnet. Bis die Abklärungen abgeschlossen seien, dauere es erfahrungsgemäss rund eineinhalb Jahre, sagte Corazza.

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