Egal ob Migros oder Coop; die billigste Milch kostet – umgerechnet auf den Liter – rund einen Franken. Konventionelle Vollmilch gibt es aber beim gleichen Händler auch deutlich teurer. Qualité & Prix-Vollmilch von Coop etwa kostet 1,51 Franken und damit rund die Hälfte mehr als das Billigprodukt Prix-Garantie.
Mit der Qualität habe das nichts zu tun, sagt Coopsprecherin Denise Stadler und bestätigt damit einen Bericht des Internet-Informationsdienstes Infosperber. Die unterschiedlich verpackte Milch könne sogar vom gleichen Bauern stammen. «Milch ist einfach gleich Milch. Die Verpackung macht den Unterschied.»
Die Billigmilch Prix-Garantie gebe es zum Beispiel nur in der 1,5 Liter-Packung, die Coop-Vollmilch dagegen im Ein-Liter-Tetrapack «mit einem wiederverschliessbaren Verschluss. Das heisst, sie ist viel praktischer und handlicher».
Höhe der Marge ist Branchengeheimnis
Aber rechtfertigt das allein den Preisunterschied von fast 50 Prozent? Coopsprecherin Stadler gibt offen zu, dass es auch bei der Marge viel Spielraum gibt. Der Händler verdient unter dem Strich recht viel. «Bei der Prix-Garantie-Milch verzichten wir auf einen sehr grossen Teil der Marge.»
Ähnlich tönt es bei der Konkurrentin Migros. Sprecherin Monika Weibel sagt: «Es ist die gleiche Milch, aber unterschiedlich verpackt. M-Budget ist das Einstiegsprodukt in der Milch und da können wir den Preis ein bisschen senken.»
Dass andere Milch teurer sei, liege aber auch an unterschiedlicher Herkunft. Konventionell produzierte Bergmilch, die bei der Migros als Heidi-Milch für 1,65 Franken pro Liter verkauft wird, müsse zum Beispiel aufwändig und in kleiner Menge aus Berggebieten beschafft werden.
Wie gross ihre Marge jeweils ist, wollen die Händler nicht verraten. Das bleibt ein gut gehütetes Branchengeheimnis.