Dass Autos nur etwas für Männer sein sollen, an derartige Klischees glaubte Mary Barra schon als kleines Mädchen nicht. Ihre Familie sei eine richtige Autofamilie gewesen, erzählte sie erst vor einigen Wochen an einem Anlass der Zeitschrift «Fortune». Ihr Vater habe als Werkzeugmacher in einer General-Motors-Fabrik in Michigan gearbeitet, da sei es für sie klar gewesen, dass auch sie in die Autoindustrie gehe.
Karrierestufen bei GM durchlaufen
Mit 18 Jahren begann Barra bei General Motors (GM) als Werkstudentin. Als Ingenieurin blieb sie später dem Traditionsunternehmen treu und machte dort Karriere. Als der Konzern in der Krise verstaatlicht und restrukturiert wurde, half sie mit einfachen, aber klaren Ansagen, GM zu entbürokratisieren und in die Zukunft zu führen.
Auf Eigenverantwortung gesetzt
Den zehnseitigen Dresscode für die Angestellten etwa ersetzte sie mit einer knappen Anordnung: Man solle sich adäquat kleiden. Und an die Designer und Ingenieure gerichtet erging die schlichte Order: Bitte keine schlechten Autos mehr bauen! Es waren Appelle an die Eigenverantwortung, um so dem Unternehmen frischen Elan zu geben.
Ihre klare Kommunikation sowie die unbestrittenen Managementfähigkeiten führten zum Mary Barra Erfolg. Nun wird die Mutter zweier Teenager Chefin des Konzerns. Einer der schönsten Aspekte für Mary Barra ist dabei: Sie wird weiterhin neue Autos selber testen können.