Pixel heisst das neue Smartphone mit «Hardware und Software von Google», wie die Produkteseite verspricht , und das diese Woche vorgestellt wurde. Ein Smartphone aus der Hand von Google, mit Funktionen, die auf anderen Android-Smartphones nicht verfügbar sein würden. Dazu gehört beispielsweise der Google Assistant: Eine künstliche Intelligenz, die auf alle Fragen eine Antwort hat, sozusagen die Antwort auf Apples Siri.
Das Pixel-Smartphone ist aber nicht das erste Smartphone von Google: Es löst vielmehr die Geräte der Nexus-Reihe ab, die unter der Leitung von Google auf den Markt kamen. Auch die Herstellung folgt einem ähnlichen Muster. Zwar entwirft und designt Google die Hardware der Pixel-Handys, das taiwanesische Unternehmen HTC übernimmt es jedoch, die Geräte zusammen zu setzen.
Von Cardboard zu Daydream und Gear
Google stellte aber nicht nur das neue Telefon vor, sondern auch die Virtual-Reality-Brille «Daydream VR». Sie soll direkt mit den neuen Smartphones funktionieren: An der Vorderseite der Brille lässt sich eine Klappe öffnen und das Pixel-Handy hineinlegen. Das Smartphone wird so zu einem Bildschirm, um die virtuelle Welt der Brille darzustellen. Das ist ein ziemlicher Schritt nach der billigen Karton-Lösung , die bislang von Google kam.
Mit einer solchen Paar-Lösung – Smartphone plus VR-Brille – tritt Google in direkte Konkurrenz zu Samsung. Der koreanische Konzern, der Smartphones selber designt, entwickelt und herstellt, ist der Platzhirsch auf dem Handymarkt: Mit knapp 23 Prozent hat Samsung den höchsten Marktanteil aller Smartphone-Hersteller.Vor fast einem Jahr hat Samsung zudem «Gear VR» vorgestellt: Eine Brille, die sich mit der Hilfe eines Samsung-Smartphones in eine VR-Brille verwandelt – ein ähnliches Konzept, das nun «Daydream VR» von Google umsetzt. Google bringt nun also ein Gerätepaar auf den Markt, das direkt Samsung konkurriert – noch ist es hierzulande nicht verfügbar.
Vorteil: Direkte Updates von Google
Es wird sich zeigen, ob das Pixel-Smartphone zusammen mit der Daydream-Brille die Marktmacht von Samsung brechen kann. Google hat aber einen entscheidenden Vorteil: Der Konzern entwickelt auch Android.
Denn das grösste Problem des Smartphone-Betriebssystems ist, dass alle Smartphone-Hersteller ihre eigene Variante davon in ihren Geräten implementieren. Mit dem Resultat, dass Android-Updates erst nach langer Zeit oder gar nie auf den Geräten landen. Das Pixel-Smartphone – wie auch die Nexus-Geräte zuvor – umschifft das Problem: Es erhält die Updates direkt von Google.
Ein weiterer Aspekt könnte Pixel Auftrieb geben: Im August begannen sich Unfälle zu häufen, bei denen die Batterien eines bestimmten Samsung-Geräts explodierten. Zu Septemberbeginn rief Samsung alle Geräte in einer grossen Umtauschaktion zurück – ein grosser Rufschaden für den Konzern.