Die Konjunkturforscher der KOF an der ETH sind optimistischer als noch vor einigen Monaten. Sie rechnen damit, dass die Nachfrage aus dem Ausland nach Gütern und Dienstleistungen in den kommenden Monaten anzieht und die Schweiz mehr exportieren kann. Das gebe der Wirtschaft zusätzlichen Schub. Bisher war die Binnenwirtschaft eine wichtige Stütze für die Wirtschaft, speziell die Bauwirtschaft und der private Konsum.
Die KOF rechnet neu mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent im laufenden Jahr (bisher 1,4 Prozent). Die Erholung im Euroraum dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Im kommenden Jahr erwartet die KOF eine Zunahme des Bruttoinlandprodukts (BIP) als Gradmesser für das Wachstum von 2,1 Prozent (bisher 2 Prozent).
Preise steigen wieder
Wenig Hoffnung machen die KOF-Prognostiker den Arbeitslosen: Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz bleibe zwar tief, sinke trotz der guten Wirtschaftsentwicklung aber kaum noch. Die Konsumentenpreise stiegen wieder leicht an, heisst es in der Herbstprognose weiter. Die Teuerung soll sich im kommenden Jahr auf 0,5 Prozent belaufen.
Die KOF erwartet eine relativ stabile internationale Konjunkturentwicklung, von der die Schweizer Wirtschaft profitieren werde. Chinas Wachstum scheine sich zu stabilisieren, und auch Japans Wirtschaft expandiere. Allerdings dürfte diese Erholung nicht nachhaltig sein. Die Erholung im Euroraum dürfte viele Unternehmen dazu veranlassen, ihre aufgeschobenen Investitionsvorhaben zu realisieren und die Produktion auszuweiten.