Der starke Franken, die Smart-Watch, die lahme Konjunktur, die Russland-Krise: Viele Uhren-Patrons waren mit gemischten Gefühlen in die Baselworld, die wichtigste Branchen-Messe gestartet. Auch Christian Frommherz, der mehrere Uhrenmarken besitzt. Jetzt ist er entspannt. «Ich darf sagen, zum Glück ist es bei uns viel besser gelaufen als letztes Jahr. Dies weil wir den positiven Schwung vom letzten Jahr in dieses Jahr mitnehmen konnten. Wir sind wirklich sehr zufrieden.»
Auch Frederique Nunez von Victorinox zieht eine positive Zwischenbilanz. Die diesjährige Messe sei noch besser gelaufen als die letztjährige. Dabei sei letztes Jahr bereits ein Rekordjahr gewesen. Trotz teurem Franken seien seine Uhren auf eine gute Nachfrage gestossen – gerade in der Eurozone.
Mehr Besucher, weniger Umsatz
Das zeigt, dass der Preis nicht immer das wichtigste Kaufargument ist. Marketing, Zeitgeist, Qualität sind ebenso entscheidend. Feilschen und Verhandeln gehöre aber sehr wohl auch zum Geschäft an der Baselworld, sagt Christopher Bitterli. Er ist Besitzer und Chef von Grovana, die Uhren im mittleren Preissegment produziert. Er zieht eine gemischte Zwischenbilanz: «Wir sind mit der Baselworld grundsätzlich zufrieden. Wir haben mehr Besucher registriert. Aber generell ist das Verkaufsvolumen etwas kleiner gewesen als in den Vorjahren.»
Er schätzt, dass der Umsatz um rund fünf Prozent zurückgegangen ist. Zudem habe er wegen des teuren Frankens ab und zu Rabatte gewähren müssen.
Das Uhrenjahr 2015 fängt gut an
Rund ein Fünftel des Jahresumsatzes macht Grovana jeweils an der Baselworld. Bei anderen Ausstellern ist es teilweise mehr als die Hälfte. Verschiedene Schweizer Uhrenproduzenten berichten, sie hätten ihre Preise in Euro leicht nach oben angepasst. Denn alle ihre Kosten fallen in der der teuren Schweiz an.
Zudem sollen die höheren Europreise bewirken, dass Touristen ihre Uhren weiterhin in der Schweiz einkaufen. Insgesamt melden viele Aussteller also gute Geschäfte von der Baselworld. Und sie geben sich recht zuversichtlich für das Uhrenjahr 2015 – trotz Frankenschock.