Die Bankenaufsicht in Hongkong kritisiert die Grossbank UBS wegen Manipulationen beim Referenzzinssatz Hibor (Hong Kong Interbank Offered Rate). Eine Untersuchung habe gezeigt, dass die UBS es unterlassen habe, Fehlverhalten von Mitarbeitern den Hongkonger Behörden zu melden.
Das teilte die Finanzmarktaufsicht HKMA (Hong Kong Monetary Authority) mit. Das Unterlassen der Meldung sei «inakzeptabel». Die Untersuchungen der Aufsichtsbehörde HKMA betrafen auch die britische Grossbank HSBC.
Hinweise auf Absprachen unter den Banken habe es hingegen keine gegeben, teilte die HKMA mit. Bei der UBS seien rund 100 interne Chat-Mitteilungen mit Anweisungen zur Anpassung für die Hibor-Eingabe gefunden worden.
Die UBS will kooperieren
Darüber hinaus seien erhebliche Mängel im internen Kontrollsystem der UBS sowie bei der Governance im Zusammenhang mit dem Prozess zur Hibor-Eingabe, aber auch in anderen Bereichen gefunden worden.
Die Behörde verhängte keine Busse, verlangt aber von der UBS entsprechende Korrektur-Massnahmen. Abhängig von deren Umsetzung behält sich die Behörde weitere aufsichtsrechtliche Schritte vor.
Die UBS habe mit den Behörden in der Untersuchung kooperiert und zugesichert, die gemachten Auflagen zu erfüllen, so die Mitteilung weiter. Seit Oktober 2010 ist die Grossbank nicht mehr Mitglied im Gremium der Hibor-Festlegung.
Bereits beim Libor wurde getrickst
Die UBS war Ende 2012 wegen Manipulationen beim Libor (London Interbank Offered Rate) von den Finanzaufsichtsbehörden der USA, Grossbritanniens und der Schweiz mit rund 1,4 Milliarden Franken gebüsst worden. Davon gingen allein rund 1,1 Milliarden Franken an die US-Behörden, die in den Besitz interner Chat-Protokolle der UBS gekommen waren. Mehrere andere Banken wurden ebenfalls bestraft.
In der EU entging die UBS einer Busse dank der Kronzeugenregelung. Gegen sechs andere Grossbanken wurden hingegen im vergangenen Dezember Rekordbussen von zusammen 1,71 Milliarden Euro verhängt.