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Produktion beim Seilbahnhersteller Garaventa Goldau (SZ)
Legende: Der Absatz stockt bei der metallverarbeitenden Industrie. Keystone

Wirtschaft Industrie muss dem starken Franken Tribut zollen

Der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) prophezeit es seit Monaten – jetzt bestätigt es auch die Wirtschaftsstatistik: Die Industrie ist im dritten Quartal massiv eingeknickt. Zurückzuführen ist das vor allem auf den starken Franken. Aber nicht nur.

Die Industrieproduktion ist zwischen Juli und September um 3,1 Prozent abgesackt. Das schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) und bestätigt die trübsten Erwartungen von Swissmem. Auch bei den Umsätzen hapert es: Im Maschinenbau gingen sie um fast 8 Prozent zurück, bei der Herstellung von Metallerzeugnissen und Elektronikausrüstungen gar um 10 Prozent. Besonders zu kämpfen haben die Schweizer Industrieunternehmen im Euroraum, namentlich in Deutschland, Frankreich und Italien.

Hauptabsatzmarkt Europa

Der starke Franken verteuert die Produkte im Euroraum. Dadurch verliert die die Schweizer Industrie dort Kunden, obwohl die Nachfrage da wäre, sagt Jean-Philip Kohl von Swissmem: «Da die EU mit rund 60 Prozent unser Hauptabsatzmarkt ist, fällt das entsprechend stark ins Gewicht.»

Bundesamt für Statistik

Kohl bestätigt, dass im Industriesektor bereits mehrere Tausend Arbeitsplätze abgebaut oder ins Ausland verlagert wurden. Einziger Lichtblick ist derzeit der US-Markt. Dort setzte die Schweizer Industrie gar etwas mehr ab. Weil dieser Markt aber verhältnismässig klein ist, schlägt er sich in der Statistik nur schwach nieder. Auch in naher Zukunft erwartet Swissmem keine wesentliche Erholung, da der Schweizer Franken stark bleiben dürfte.

Wirtschaft stottert auch in China

Der Rückgang ist aber nicht nur auf den starken Franken zurückzuführen. In andern wichtigen Absatzgebieten wie Südamerika oder China stottert die Wirtschaft, was die Nachfrage auch nach Schweizer Produkten schwächt.

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