Der Black Friday – der Freitag nach dem Thanksgiving-Feiertag – signalisiert im US-Detailhandel den Start des so wichtigen Feiertagsgeschäfts. In den Monaten November und Dezember erzielen viele Unternehmen zwischen 20 und 40 Prozent ihrer Jahreserlöse.
Auch wenn die Umsätze am letzten Freitag nicht jene des Vorjahres erreichten, ziehen Experten eine positive erste Bilanz für die Warenhäuser. Diese seien stark ins Weihnachtsgeschäft gestartet.
Weniger Kunden in den Läden
Das Forschungsunternehmen RetailNext errechnete in diesem Jahr für Thanksgiving und «Black Friday» zusammen einen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Die Ausgaben pro Kunde seien um 1,4 Prozent gefallen, hiess es. Am Freitag seien 1,8 Prozent weniger Menschen in den Läden gezählt worden.
Auch ShopperTalk ging nach ersten Erhebungen von einem Minus aus. An Thanksgiving sei in den Läden des Einzelhandels ein Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar und am Black Friday ein solcher von 10,4 Milliarden Dollar erzielt worden.
Detailhandelsexperten weisen aber auch darauf hin, dass die Bedeutung dieses einzelnen Tages abnimmt: Früher war der Black Friday für den amerikanischen Detailhandel sehr wichtig. Heute jedoch würden Sonderangebote vorgezogen und der Online-Handel spiele eine immer grössere Rolle.
18 Prozent mehr Umsatz übers Internet
In diesem Absatzkanal wurden gemäss dem Adobe Digital Index am Donnerstag und Freitag Umsätze von 4,47 Milliarden Dollar erzielt, ein Anstieg von 18 Prozent zum Vorjahr. Die Internet-Verkäufe übertrafen damit auch die Experten-Erwartungen von 4,35 Milliarden Dollar. Und am Montag folgt der «Cyber Monday» mit neuen Rabattaktionen im Internet.
Manor kopiert US-Tradition
In der Schweiz sprang vor allem die Warenhauskette Manor mit einer Rabattaktion für ihre rund eine Millionen registrierten Kartenkunden auf den Black Friday auf. Eine Manor-Sprecherin zeigte sich bereits gegen Freitagmittag sehr zufrieden mit den Umsätzen. Die Kundenfrequenzen seien in vielen Häusern extrem hoch, sagte sie. «Wenn man auch einzelne Tage im Detailhandel schwer miteinander vergleichen kann, erwarten wir den doppelten Umsatz wie an normalen Freitagen.»