Kenner der Schweizer Start-up-Szene sind sich einig: An Geschäftsideen mangelt es nicht. Ganz im Gegensatz zu den Anfängen vor einigen Jahren. «Das war fast wie eine Wüste», sagt Jean-Pierre Vuillemier von der der Vermittlungsplattform CTI-Invest. «Doch heute ist das Thema einfach sexy.»
Professioneller Auftritt
Es sei attraktiv geworden, Jungunternehmer zu sein. Spürbar sei auch die wachsende Erfahrung. So treten viele Start-ups heute viel professioneller, bodenständiger und stabiler auf als früher. Dennoch sei es für viele Geldgeber immer noch zu riskant, in junge Ideen zu investieren. «Es muss mit Risiko-Aversion oder mangelndem Verständnis zusammenhängen», so Vuillemier.
Die Zurückhaltung der Investoren für Start-ups – obwohl eigentlich viel Geld brach liegt – bestätigt auch Investor Philipp Hasler von der Beteiligungsfirma Emerald. Das von Investoren zur Verfügung gestellte Geld würde für grosse Investitionen wie Immobilien eingesetzt. «Aber eben nicht für kleine Unternehmen.»
Tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel
Hinzu kommt: Auf der Suche nach Kapital verlieren die Jungunternehmer zuweilen viel Zeit – bis zu einem Jahr. Weil der Geldfluss der Investoren klemmt, bleiben ihnen nur Stiftungsgelder und staatliche Fördermittel. Oder aber sie gehen ins Ausland, was für die Schweiz einen Verlust an potenziell wichtigen Arbeitsplätzen bedeutet. Gemäss Schätzungen sind es immerhin 20'000 Arbeitsplätze, die Start-ups jährlich generieren.