Japans kräftiger Aufschwung wird zum einen vom Export getragen. Dank grösserer Nachfrage aus den USA und China exportierten japanische Firmen im 1. Quartal 2013 im Vorjahresvergleich 3,8 Prozent mehr. Dabei half eine starke Abwertung des Yen zu Dollar, Euro und Franken.
Zum anderen haben Japans Konsumenten 0,9 Prozent mehr als im Vorquartal ausgegeben. Viele Firmen erhöhen die Bonus-Zahlungen, da sie besser verdienen. Daher sind die japanischen Konsumenten wieder so gut gelaunt wie vor der Finanzkrise. Gekauft werden mehr Marken- und Luxusartikel.
Nur die Unternehmen ziehen bisher nicht richtig mit. Im Gegenteil: Zwischen Januar und März 2013 investierten sie 0,7 Prozent weniger als zwischen Oktober und Dezember 2012. Es war der fünfte Rückgang in Folge.
Lockere Geldpolitik
Die starke Erholung der Konjunktur geht offenbar auf das Konto der neuen Wirtschaftspolitik von Premierminister Shinzo Abe. Die Strategie setzt auf eine lockere Geldpolitik, höhere Staatsausgaben und Strukturreformen – und ist damit das Gegenteil der Sparpolitik in Europa.
Der Aufschwung in Japan dürfte weitergehen. Im Schnitt wird für 2013 ein Wachstum von 2,4 Prozent erwartet. Das wäre das beste Jahr seit 2010.
Staatschulden wachsen
Aber der Ausblick ist nicht ohne Risiken. Der schwache Yen treibt die Einfuhrpreise nach oben, die Staatsschulden wachsen ungebremst weiter. Für ein nachhaltiges Wachstum müsste Japan seine Wirtschaft öffnen. Es müsste mehr Freihandel ermöglichen. Die Bereiche Agrar, Energie und Medizin müsste das Land deregulieren. Entsprechende Pläne will die Regierung im Juni vorlegen.
Die Wirtschaft soll 2013 so stark angekurbelt werden, dass 2014 ein Steuerschock abgefedert werden kann. Die Mehrwertsteuer soll im April von 5 auf 8 Prozent erhöht werden, um die Staatschulden zu verringern.
(lin;snep/basn)