Ein Bier für 52 Milliarden, ein Burger für 4 Milliarden, und jetzt noch das Ketchup dazu für 28 Milliarden Dollar. Das ist das Menü, das sich der Investor Jorge Lemann in den letzten fünf Jahren zusammengekauft hat.
Der Kaufrausch folgt jeweils dem gleichen Muster: Lemann sucht sich andere Investoren, denen das Geld locker in der Tasche sitzt. Gemeinsam knöpfen sie sich eine Unternehmensgruppe vor, steigen ein. Später bringen sie die Firmen wieder an die Börse und gehen zur Kasse.
Gross-Konglomerat gebraut
Das war 2008 so, als Lemann aus den Biermarken Budweiser, Becks und Stella Artois ein neues amerikanisch-brasilianisch-holländische Gross-Konglomerat braute. Zwei Jahre später kaufte der Händler die Fast-Food-Kette Burger King. Und nun kommt also das Ketchup von Heinz dazu.
Der Käse fehlt übrigens auch nicht in der Familie. Lemanns Vater war nämlich Käsehändler im Emmental, bevor der Sohn das «H» im Namen abstreifte und in die weite Finanzwelt zog. Später stellte er mit zwei Partnern in New York 3G Capital auf die Beine.
Einsteigen, aussteigen, weiter
Er lernte immer besser, davon zu leben: bei Firmen mit Milliarden unten einzusteigen und später oben mit etwas mehr Milliarden wieder auszusteigen. Dann wanderte er weiter zum nächsten Unternehmen. Menschen wie Lemann nennt man Raider, Angreifer, Aktienkäufer mit dem Attribut aggressiv.
Die Nummer zwei
Besonders Eifrige dieser Berufsgattung, solche wie Lemann, landen lieber früher als später auf der Liste der 300 reichsten Schweizer. Das Wirtschaftsmagazin Bilanz erstellt die Liste jedes Jahr. Lemann war da Aufsteiger des Jahres 2012. Er ist die neue Nummer zwei in der Schweiz mit einem geschätzten Vermögen von 18 Milliarden.
(snep: prus)