Wer jung ist und in der Stadt wohnt, ist immer seltener auf ein eigenes Auto angewiesen. In Deutschland kaufen rund ein Fünftel weniger 18- bis 35-Jährige einen Personenwagen als noch vor 20 Jahren. Sie sind auf öffentliche Verkehrsmittel oder Car-Sharing-Modelle umgestiegen.
Auf diesen Trend möchten Deutsche Autobauer aufspringen. BMW und VW haben in verschiedenen deutschen Städten eigene Mietauto-Varianten aufgebaut, um die junge Kundschaft zu erreichen.
Familie gründen, dann erst Auto kaufen
Weg vom eigenen Auto – dieser Trend ist auch in der Schweiz festzustellen. Nicht nur haben junge Städterinnen und Städter oft kein eigenes Auto; immer mehr 18-Jährige verschieben auch die Fahrausweisprüfung auf später.
Doch die hiesigen Autoverkäufer machen sich deshalb noch keine Sorgen. Denn: Die Zahl der Neuwagen bleibt bei rund 300'000 pro Jahr stabil – und der Motorisierungsgrad steigt weiter an. Das heisst, dass Leute über 35 dafür oft zwei oder mehr Autos besitzen.
Obwohl keine genauen Zahlen bekannt sind: Die Branche beobachtet, dass der Trend nur bis Mitte Zwanzig anhält. Sobald junge Menschen Familien gründen, kaufen viele eben doch einen Familienwagen.
Von Mobility profitieren
Weil immer mehr Menschen in der Stadt wohnen, überlegen sich Importeure aber durchaus, ob sie sich auch in der Schweiz stärker hin zum Mobilitätsanbieter entwickeln sollten.
Da die Car-Sharing-Genossenschaft Mobility aber bereits einen grossen Teil des Marktes abdeckt, haben es die hiesigen Autofirmen nicht eilig. Denn Mobility wächst derzeit so schnell, dass sie mit ihren Autokäufen einen Teil des Verkaufsrückgangs bei der jungen Kundschaft kompensiert.
(kipm;basn)