Der Schliesstechnik-Konzern Kaba will mit der deutschen Dorma zusammengehen. Aus der Fusion der ähnlich grossen Firmen soll ein Unternehmen hervorgehen, das mit rund 2,2 Milliarden Franken Umsatz und einer Präsenz in über 50 Ländern zur weltweiten Top 3 der Branche gehört.
Die Vereinbarung zur Fusion sei am Mittwochabend unterschrieben worden, teilten die Unternehmen mit. Eine ausserordentliche Generalversammlung am 22. Mai muss auf Seiten Kaba den Zusammenschluss noch genehmigen. Dorma befindet sich im Eigentum der Familie Mankel/Brecht-Bergen.
Die beiden Unternehmen vereinigen sich als ungefähr gleich starke Partner. Am kombinierten Geschäft soll Kaba 52,5 Prozent halten, die Dorma-Besitzerfamilie 47,5 Prozent. Die Dorma-Besitzerfamilie werde sich zuvor mit 178 Millionen Franken in Kaba einbringen und dafür einen rund 9-prozentigen Anteil erhalten. Abgeschlossen werden soll die Transaktion im dritten Quartal 2015.
Familien als Ankeraktionäre
Die beiden Familienaktionäre, die an der neuen Holding 27,3 Prozent der Anteile halten werden, bezeichnen sich als «starke, langfristig ausgerichtete Ankeraktionäre». Sie seien über einen langfristigen Poolvertrag aneinander gebunden, der ein gegenseitiges Vorkaufsrecht enthalte, hiess es.
Als Präsident des Verwaltungsrats ist der bisherige Kaba-Präsident Ulrich Graf vorgesehen. Konzernchef soll Kaba-CEO Riet Cadonau werden.
Dorma bietet Zugangslösungen und die dazu gehörenden Serviceleistungen an und ist nach eigenen Angaben ein globaler Marktführer in der Automatik-, Glasbeschlags- und Türschliesstechnik. Kaba ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter für Zutrittskontrolle, Betriebsdatenerfassung und Schlüsselsysteme.