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Wirtschaft Kann der Cyber-Monday die Umsätze retten?

Das Wochenende nach Thanksgiving ist in den USA traditionellerweise die Zeit der grossen Schnäppchen. Allerdings beunruhigen die diesjährigen Umsatzzahlen die Detailhändler: Sie sind erstmals seit sieben Jahren rückläufig. Der Cyber-Monday könnte das Ruder noch herumreissen.

Das US-Fernsehen zeigte sie auch dieses Jahr wieder: Die spektakulären Bilder von wilden Kunden, die in Massen die Läden stürmten. Es gab Berichte über Faustkämpfe, eine Messerstecherei und einen Schusswechsel. Eine Frau benutzte sogar ein Elektroschock-Gerät, um ihr Schnäppchen zu verteidigen.

Doch das sind Extremsituationen. In der Regel ging es in den letzten vier Tagen gesitteter zu und her. Und fernab von den Shopping Malls findet man auch Menschen, die die freien Tage über Thanksgiving mit der Familie verbrachten, nicht im Einkaufsrausch. Oder die sich vorgenommen haben, zu sparen statt zu shoppen.

Diese dürften aber in der Minderheit sein. In den letzten Tagen gingen 141 Millionen Menschen in den USA mindestens einmal auf Shoppingtour. Das zeigen die Zahlen des Detailhandelsverbands. Doch sie zeigen auch: Zum ersten Mal seit Jahren gaben die Leute auf ihrer Einkaufstour weniger aus: drei Prozent weniger als 2012.

Zu lange zu viel Rabatt angeboten

Experten haben unterschiedliche Erklärungen für diese Trendumkehr; etwa die unsichere Wirtschaftsentwicklung oder der kurze Abstand zwischen Thanksgiving und Weihnachten in diesem Jahr. Es sind aber auch die Händler selber, die sich die rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen zuzuschreiben haben.

Viele Geschäfte geben schlicht zu lange zu viel Rabatt. Sie schaffen es nicht mehr, den Verkauf so stark anzukurbeln, um diese Preisreduktionen ausgleichen zu können. Die grosse Hoffnung ruht jetzt auf dem Online-Handel. Der läuft gut, besser sogar als im Vorjahr. Und erst heute steht der Cyber-Monday an, der Tag des Online-Handels.

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