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Wirtschaft Kein Vertrauen am Devisenmarkt: Euro gibt nach

Vor den Abstimmungen im griechischen Parlament über ein drittes Hilfspaket und der damit verbundenen Reformen hat der Euro zeitweilig deutlich nachgegeben. Er sank im Vergleich zum Franken vorübergehend unter 1,04. Auch unterschritt er die Marke von 1,10 US-Dollar.

Die Übereinkunft der europäischen Gläubiger mit Athen, Verhandlungen für ein drittes Hilfspaket aufzunehmen, hat am Devisenmarkt nicht für Vertrauen sorgen können. Der Euro ist am Mittwoch vor wichtigen Abstimmungen des griechischen Parlaments über weitere Sparpläne und die Annahme eines neues Hilfsprogramms unter Druck geraten.

Auf Niveau nach Referendums-Verkündung gestürzt

Im Verhältnis zum Schweizer Franken ist er unter die Marke von 1,04 – genau auf 1,0398 – gerutscht. Aktuell kostet ein Euro indes wieder 1,0417.

Damit stürzte die Gemeinschaftswährung für kurze Zeit auf das Niveau vom 29. Juni ab. Zu jenem Zeitpunkt waren zwei Tage vergangen, seit der griechische Regierungschef Alexis Tsipras verkündet hatte, dass er für die Verhandlungen mit den Gläubigern ein Referendum vorsehe.

Auch die Marke von 1,10 US-Dollar unterschritt der Euro am Morgen, konnte zwischenzeitlich aber auch diese wieder überschreiten.

Brückenfinanzierung muss garantiert sein

Experten gehen zwar davon aus, dass Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Mehrheit für den Kompromiss des Euro-Krisengipfels hinter sich bringen kann. Dennoch sprechen Händler von einer nervösen Stimmung am Devisenmarkt.

Es sei schwierig, eine Brückenfinanzierung für die kommenden Wochen bis zum Inkrafttreten eines neues Hilfspakets auf die Beine zu stellen. «Das grosse Aufatmen ist erst gerechtfertigt, wenn auch die Brückenfinanzierung steht», sagte eine Devisenexpertin.

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