Es sollte die bisher grösste Fusion in der Pharmabranche sein – doch daraus wird nichts. Wegen einer Verschärfung der US-Steuergesetze ist die 160 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Botox-Herstellers Allergan durch den US-Pharmariesen
Pfizer gescheitert.
Der geplante Zusammenschluss sei in gegenseitigem Einvernehmen abgebrochen worden, teilte Pfizer mit. Pfizer muss Allergan nun eine Entschädigung von 150 Millionen Dollar zahlen.
Kampf gegen die Steuerflucht
Hintergrund für das Scheitern des Deals sind neue Massnahmen des US-Finanzministeriums gegen Steuerflucht im Zuge solcher Firmenübernahmen. In den USA haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzerne nach Grossfusionen ihre Firmensitze ins Ausland verlegt, um Steuern zu sparen.
Diese als Inversion bezeichnete Taktik ist in Amerika ein Politikum geworden. Die geplante Übernahme von Allergan durch Pfizer stiess in der US-Politik denn auch auf harsche Kritik. Pfizer hätte seinen Steuersitz nach der Übernahme in die Allergan-Heimat Irland verlegen wollen. In Irland ist die Steuerbelastung für Firmen deutlich geringer als in den USA.
Nach Bekanntwerden der härteren Gangart der US-Behörden war die Allergan-Aktie um 22 Prozent eingebrochen.