Das Konjunktur-Barometer der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) ist im Mai erneut gesunken. Es erreichte einen Wert von 99,8 nach 101,8 Punkten im Vormonat. Das Barometer liegt damit knapp unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts. Der erreichte Wert bedeutet laut dem KOF, dass sich die Schweizer Konjunktur in den kommenden Monaten etwas abkühlen wird.
Industrie rechnet mit etwas weniger guten Aussichten
Für den jüngsten Rückgang des Barometers sind vor allem die leicht rückläufigen Erwartungen der Industrie verantwortlich. Auch die Wirtschaftsaussichten basierend auf Konsumentenbefragungen sowie der zu erwartende inländische Konsum sind etwas verhaltener als noch im Vormonat. Kaum Einfluss hatten hingegen der Bankensektor, das Gastgewerbe und der Bau.
Die Industrie ist für rund 60 Prozent des gesamten Rückgangs verantwortlich. Negative Entwicklungen hätten sich vor allem im Maschinenbau, bei der Textilindustrie und bei der Nahrungsmittelindustrie gezeigt, sagt KOF-Leiter Jan Egbert Sturm gegenüber SRF. Leichte Verbesserungen gab es derweil bei den elektrischen und elektronischen Geräten.
Sturm erwähnt die etwas abgeschwächten Erwartungen an die Konjunktur in Europa und der Welt als Hauptgrund für den Rückgang des KOF-Barometers. «Das Urteil bei den Befragten über die internationale Konjunktur ist immer noch gut – aber nicht mehr so gut wie vor ein paar Monaten», so der KOF-Leiter.
Überarbeitete Erhebung
Die Konjunkturforscher der KOF haben ihr Barometer in den letzten Monaten grundlegend überarbeitet. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 219 Einzelindikatoren zusammensetzt. Der Vormonatswert von 101,8 Punkten wurde leicht nach unten revidiert (von 102).