Die Schweizer Wirtschaft scheint momentan beinahe immun gegen Kriseneinflüsse aus dem Ausland zu sein. Die Credit Suisse wie auch das Forschungsinstitut Bakbasel haben ihre Wirtschaftsprognosen für das laufende Jahr deutlich heraufgesetzt.
Die CS spricht von einem «Super-Zyklus». Dabei hat die Grossbank den Aufschwung im 2013 offenbar zunächst unterschätzt.
Ursprünglich prognostizierte sie ein Wachstum von 1,5 Prozent. Neu veranschlagt die CS für 2013 ein Wachstum von 1,8 Prozent. Bakbasel korrigierte sogar von 1,4 auf 1,9 Prozent nach oben. Weitere Konjunkturforschungsinstitute dürften in nächster Zeit nachziehen. Denn das BIP lag im zweiten Quartal 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Und bereits das erste Quartal war dieses Jahr überraschend stark ausgefallen.
Tiefe Zinsen und hohe Zuwanderung
Rund ein Viertel des Konsumwachstums seit 2008 beruht auf der Zuwanderung. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der heute veröffentlichten CS-Analyse. Gleichzeitig haben die tiefen Zinsen Hauseigentümern im Schnitt Entlastungen von rund 18'000 Franken gebracht. Der Immobilienboom schaffe Arbeitsplätze, was wiederum Einwanderer anziehe. Und dies ziehe möglicherweise wiederum positive Vermögenseffekte nach sich, heisst es in dem Bericht weiter.
Auch SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi ist optimistisch: «Tiefe Zinsen und eine hohe Zuwanderung: Dieser Mix kurbelt die Konjunktur in der Schweiz an.» Zudem sei Europa daran, die Rezession zu überwinden. «Deutschland, Frankreich und vor allem Grossbritannien haben im zweiten Quartal teils deutlich zugelegt.»
Gute Aussichten fürs nächste Jahr
Für 2014 bleibt die CS bei ihrer Wachstumsprognose von 2,0 Prozent. Bakbasel erhöhte von 1,5 auf 2,2 Prozent. Beide Prognoseinstitute erwarten zudem, dass das Schweizer Exportwachstum deutlich anziehen wird. Das wäre gut, denn selbst wenn der «Super-Zyklus» 2014 anhalten sollte, erklärt CS-Ökonom Claude Maurer, so «sind Zuwanderung und Zinsen nicht unendliche Wachstumstreiber».