Nachdem Nespresso seine Konkurrenten jahrelang juristisch verfolgte, will die Nestlé-Tochter nun offenbar technischen Änderungen an seinen Kaffeemaschinen an Konkurrenten weitergeben. Grund ist ein Verfahren der französischen Wettbewerbsbehörden.
Nespresso wolle die technischen Spezifikationen seiner Kaffeemaschinen künftig an andere Hersteller weitergeben – weltweit, sagt Nespresso-Sprecherin Diane Duperret. Sie bezeichnet den Schritt als ein Bekenntnis zum fairen Wettbewerb.
Zweifel an diesem fairen Wettbewerb hatten zwei Hersteller von Kapsel-Kopien. Sie veranlassten bei der französischen Wettbewerbsbehörde ein Verfahren. Mit der technischen Transparenz kann Nespresso nun eine mögliche Busse abwenden: Das Verfahren soll damit eingestellt werden.
«Es hängt davon ab, ob Nestlé Wort hält»
Ob die Vereinbarung mit der französischen Wettbewerbsbehörde tatsächlich etwas nützt, sei unsicher, sagt Jean-Paul Gaillard. Er war einst selbst Chef von Nespresso – und Gründer der Konkurrenzfirma Ethical Coffee Company. Gaillard hatte bei der französischen Behörde interveniert.
Es hänge davon ab, ob Nestlé, die Besitzerin von Nespresso, ihr Wort halte, so Gaillard. Leider sei das nicht immer der Fall gewesen. Darum will Gaillard prüfen, ob seine Firma die Einstellung des Verfahrens akzeptieren werde.
Auch Nespresso gibt den juristischen Kampf noch nicht auf: Das Unternehmen behält sich vor, weiterhin gerichtlich gegen mögliche Patentverletzungen vorzugehen.