Grosser Ausverkauf hier, noch grössere Rabatte da – in den Kleiderläden stechen sie ins Auge: Die grossen Schilder mit den Prozentzeichen. Ob Sommerröcke, kurze Hosen oder T-Shirts: Alles muss weg, jetzt oder nie. Denn das Geschäft lief harzig im ersten Halbjahr, und es liegt noch viel Ware in den Regalen.
Der nasskalte Frühling drückte auf den Umsatz, weiss Jonas Stoll, Ökonom beim Wirtschafts-Forschungsinstitut BAK Basel: «Das schlechte Wetter in den Monaten Mai und Juni hat die Nachfrage sicher deutlich geschwächt.» Im Vergleich zum Vorjahr verbuchten die Modegeschäfte ein Minus von 5 bis 10 Prozent.
Sonne und Rabatte heizen Verkäufe an
Nun endlich ist der Sommer da. Und die Kunden kommen doch noch in die Läden, sagt Armin Haymoz, Geschäftsführer vom Verband der Schweizer Modegeschäfte: «Die Rückmeldungen, die wir erhalten, sind positiv. Das heisst, die Konsumenten sind dank dem schönen Wetter jetzt tatsächlich motiviert zum Einkaufen.»
Motiviert sind sie auch wegen der hohen Rabatte. Was die Kundschaft freut, drückt auf der Verkäuferseite zwar auf die Margen. Trotzdem gewähren die Läden hohe Abschläge. Ihre Devise: Lieber wenigstens die Fixkosten decken oder sogar noch einen kleinen Gewinn machen, als Verluste einfahren, weil die Ware liegenbleibt.
Negative Auswirkungen auf Jahresbilanz
Auch wenn die Kleiderläden nun das schlechte Frühlingsgeschäft doch noch etwas ausgleichen können: Die Jahreszahlen werden bescheiden ausfallen. Der Verband der Modegeschäfte hofft, wenigstens die Verkäufe vom Vorjahr erreichen zu können. Die Konjunkturforscher von BAK Basel rechnen dagegen mit einem leichten Minus.