Der im Sommer 2015 aus der Schweizer Holcim und der französischen Lafarge entstandene Zement-Weltmarkführer Lafarge-Holcim schrieb im vergangenen Jahr einen Verlust von insgesamt 3,18 Milliarden Franken. Sein Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 29,48 Milliarden Franken.
Der angepasste operative Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) lag bei 5,75 Milliarden – 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Für den Vergleich hat der Konzern hypothetische Vorjahreszahlen berechnet, so als wäre die Fusion der beiden Unternehmen bereits am 1. Januar 2014 erfolgt.
Analystenerwartungen erreicht
Im Vierten Quartal 2015 hat der weltgrösste Zementkonzern die Erwartungen der Analysten zwar in etwa erreicht: Sein Umsatz lag bei 7,44 Milliarden Franken, der um die Fusionskosten bereinigte Ebitda bei 1,4 Milliarden Franken. Trotzdem resultierte unter dem Strich ein Reinverlust von 2,86 Milliarden Franken. Schuld daran seien Wertminderungen und andere Kosten, die mit insgesamt 3 Milliarden Franken zu Buche schlagen.
Diese Aufwendungen seien hauptsächlich auf die schlechteren Marktbedingungen in Brasilien, Russland, Irak und China zurückzuführen. Zudem wirkte sich die Schliessung von Werken infolge der Portfolioüberprüfung nach der Fusion negativ auf das Resultat aus. Alleine im vierten Quartal beliefen sich die Fusions- und Restrukturierungskosten sowie die anderen Einmaleffekte auf 407 Millionen Franken.
Schwächelnde Märkte in China und Brasilien
Zudem machen dem Zementriesen schwächelnde Märkte zu schaffen: Schlechtere Geschäfte in Brasilien, der Schweiz, China, Indonesien, Sambia, Nigeria und Aserbaidschan bremsten den Weltmarktführer. Auch niedrigere CO2-Erlöse und nachteilige Wechselkursschwankungen hätten das Ergebnis belastet, hiess es weiter. «Optimistisch stimmte uns dagegen die positive Entwicklung in Märkten wie den USA, Mexiko, Argentinien, den Philippinen, Australien und Grossbritannien», so Lafarge-Holcim-Chef Eric Olsen.
Er bezeichnete die Ergebnisse im vierten Quartal als solide. «Viele der wichtigsten fusionsbedingten Anpassungen haben wir mittlerweile abgeschlossen», erklärte Olsen im Communiqué: «Unsere Organisation steht, und 2016 werden wir weitere Synergien ausschöpfen: Für das laufende Jahr erwarten wir zusätzliche Ebitda-Synergien von deutlich über 450 Millionen Franken.» Zudem habe man insbesondere in den schwierigsten Märkten Massnahmen ergriffen, um die Kosten weiter zu straffen.