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Wirtschaft Langstreckenpiloten kämpfen gegen den Rotstift

Die Piloten der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa streiken. Betroffen sind Langstreckenflüge ab Frankfurt. Es ist bereits der vierte Streik in den letzten Wochen.

Wer Langstreckenpilot einer grossen europäischen Fluggesellschaft ist, hat es geschafft. Diese Topkader haben hohe Löhne und sie geniessen besondere Rechte, zum Beispiel wenn es um die Frühpensionierung geht.

Diese Regeln stammen aus der Zeit, als Air France, Lufthansa oder die Swissair noch Staatsbetriebe respektive staatsnahe Betriebe waren. Und sie blieben lange unbestritten. Weil der Langstreckenpilot, so die gängige Meinung, die grösste Verantwortung für Passagiere und Material trägt.

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Kein Monopol mehr

Doch die Fluggesellschaften haben ihr Monopol längst verloren. Sie sind auch auf den Langstrecken den heftigen Turbulenzen des internationalen Wettbewerbs ausgesetzt. Sie müssen um ihre Fluggäste kämpfen – gegen die ausländische Konkurrenz und gegen Billig-Airlines. Sie haben gespart, wo sie konnten. Am Service, am Material, am Bodenpersonal und den Flugbegleitern. Doch das reichte bei der Lufthansa nicht. Die roten Zahlen blieben an Bord.

Deshalb sollen auch die Stars der Branche ihren Sparbeitrag leisten – die Langstreckenpiloten. Doch diese wollen ihre Privilegien nicht kampflos hergeben. Nun greifen sie in Deutschland zum Mittel des einfachen Arbeiters: zum Streik.

Bestärkt auch durch den Zwischensieg, den ihre französischen Kollegen eben gegen die Air France errungen haben. Und durch die Piloten der Swiss, die derzeit gegen die eigene Firma vor Gericht ziehen.

Doch es ist fraglich, ob sie sich damit einen guten Dienst erweisen. Ihre berufliche Zukunft ist eng verbunden mit dem Überleben ihres angeschlagenen Arbeitgebers. Denn weltweit gibt es heute gut ausgebildete Piloten, die bei der Konkurrenz die gleiche Arbeit für weniger Geld und Privilegien erledigen.

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