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Wirtschaft Licht und Schatten bei Halbjahresbilanz von Emmi

Das Ergebnis der ersten sechs Monate ist durchwachsen. Ein Abschreiber verhagelt den Luzernern die Bilanz.

Emmi hat im ersten Semester 2014 den Umsatz erneut ausbauen können. Probleme auf dem italienischen Joghurtmarkt führten aber dazu, dass der Gewinn des grössten Schweizer Milchverarbeiters kräftig eingebrochen ist.

Emmi konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 3,7 Prozent auf 1,625 Milliarden Franken ausbauen. 55,5 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete das Unternehmen auf seinem Heimmarkt.

Knapp 40 Millionen Wertberichtigung

Weil in der Schweiz kaum mehr Wachstum möglich ist, hatte Emmi in den letzten Jahren das Auslandsgeschäft forciert. 2006 kaufte es etwa den italienischen Jogurt- und Frischkäsespezialisten Trentinalatte. Dieses Unternehmen trübt nun den Abschluss zur Jahresmitte.

Emmi schreibt, die wirtschaftliche Lage in Italien sei angespannt. Bei Trentinalatte seien deshalb Wertberichtigungen in der Höhe von 38,5 Millionen Franken unumgänglich gewesen.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte wegen der Wertberichtigung um 41 Prozent auf 39,8 Millionen ab. Der Reingewinn fiel um 76,1 Prozent auf 9,8 Millionen.

Auslandsstrategie wird beibehalten

Ohne diese Korrektur wären der Ebit um 14,3 Prozent und der Gewinn um 15,9 Prozent gestiegen. Dies zeige, dass Emmi auf dem richtigen Pfad sei, erklärt CEO Urs Riedener. Wie es mit Trentinalatte weitergeht, ist offen. Es würden alle Optionen geprüft, teilte Emmi mit.

Wegen Trentinalatte musste Emmi auch seine Ertragsprognosen für das Gesamtjahr 2014 anpassen. Der Milchverarbeiter rechnet noch mit einem Ebit von 117 bis 132 Millionen Franken statt 155 bis 170 Millionen.

Trotz der negativen Erfahrung mit Trentinalatte bekräftigte der Luzerner Milchverarbeiter seine Auslandstrategie. Die Ausrichtung auf die Schweiz und auf ausgesuchte Märkte innerhalb und ausserhalb Europas habe sich bewährt.

Beteiligung ausgebaut

Weiter teilte Emmi mit, dass es künftig die Mehrheit an der deutschen Gläsernen Molkerei halte. Die Beteiligung werde von 24 Prozent auf 76 Prozent aufgestockt. Emmi ist an der ostdeutschen Biomilchverarbeiterin, die einen Umsatz von 90 Millionen Euro ausweist, seit 2012 beteiligt. Mit der Beteiligungserhöhung solle dem Trend zu natürlichen, nachhaltig hergestellten Produkten noch stärker Rechnung getragen werden.

Verhaltener Ausblick

Emmi rechnet für den Rest des Jahres mit einem stabilen Konsum, aber auch mit einem anhaltenden Einkaufstourismus und Importdruck. Im Ausland wirkten sich neben Akquisitionen Währungseffekte stark auf die Umsatzzahlen aus.

Das Unternehmen beschäftigt weltweit 5266 Mitarbeitende.

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