Aus für eine quirlige Plattform für junge Menschen: Der Verwaltungsrat des Jugendsenders hat die Bilanzen der beiden Firmen «Joiz Schweiz AG» und «Joiz IP AG» beim Konkursgericht Zürich hinterlegt.
Von der Schliessung sind 75 Mitarbeitende betroffen. Sie teilten sich 57 Vollzeitstellen.
Meyer: «Joiz war immer ein Startup»
SRF-Medienredaktor Philip Meyer meint, dass das Unternehmen es nicht geschafft habe, in nützlicher Frist – also in drei Jahren, wie Joiz versprochen hatte – gewinnbringend zu sein. «Mit einer Expansion nach Deutschland hat man sich kurzfristig Luft verschafft. Nachdem diese auch nicht wie gewünscht funktioniert hat, wurde es ganz schwierig.»
Ob Joiz überhaupt jemals schwarze Zahlen geschrieben habe, kann Meyer schwer beurteilen. Es könne sein, dass der Sender zuletzt genug Geld generiert habe, um die laufenden Kosten zu decken. «Allerdings war das Unternehmen immer noch ein Startup, das vor allem auf den guten Willen von Investoren setzen musste, um neues Geld für Investitionen zu bekommen», sagt Meyer. Und Investoren investierten nicht nur in gute Ideen, sondern auch in zukünftige Gewinne.
Joiz Deutschland bleibt
Das Management versuche derzeit, wenigstens die digitale Plattform von «Joiz Global» zu retten – entweder über einen Weiterbetrieb oder Verkauf, hiess es in der Medienmitteilung. Die Plattform wurde immerhin in den letzten Monaten erfolgreich in Deutschland, den Niederlanden, Russland und in den USA lizenziert.
Weitergeführt wird gemäss dem Unternehmen der deutsche Ableger. Für ihn liege das Angebot eines neuen Mehrheitsaktionärs vor, der den Sendebetrieb weiterführen wolle. Das deutsche Sendesignal soll neu auch in der Schweiz ausgestrahlt werden.
«Joiz» wurde 2010 in Zürich gegründet und ging im Februar 2011 auf Sendung. Das Unternehmen betreibt in der Schweiz und in Deutschland zwei HD-Fernsehsender.