Nachdem die Zahl der Firmenpleiten von Januar bis März diesen Jahres noch rückläufig gewesen war, stieg sie im April sprunghaft an. Insgesamt zählte der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B damit in den ersten vier Monaten des Jahres 1415 Insolvenzfälle. Gegenüber der Vorjahresperiode entspricht dies einer Zunahme um ein Prozent.
Diese Entwicklung habe zu einem wesentlichen Teil mit dem erstarkten Franken zu tun, sagt UBS-Chefökonom Daniel Kalt: «In der Exportindustrie, im grenznahen Detailhandel und im Tourismus dürfte es seit dem Franken-Schock Mitte Januar den einen oder anderen Konkurs mehr gegeben haben», sagt Kalt im Interview mit der «Tagesschau».
Weniger Firmengründungen
Die Verunsicherung nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Mitte Januar scheint sich auch bei der Anzahl Firmengründungen zu zeigen: 13'662 Unternehmen wurden in den ersten vier Monaten des Jahres neu ins Handelsregister eingetragen, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang um 3 Prozent bedeutet.
Noch viel mehr sei dafür aber die derzeigige Rechtsunsicherheit verantwortlich, sagt Daniel Kalt. Derzeit könne niemand die Folgen der Masseneinwanderungsinitiative und all der Steuerreformen so richtig einschätzen. Deshalb warte man mit Neugründungen lieber zu.
Von dieser Entwicklung betroffen sind fast alle Regionen der Schweiz. Am stärksten zeigt sich der Rückgang im Tessin (-10 Prozent), gefolgt von der Zentralschweiz (-5 Prozent). Die Südwestschweiz verzeichnete als einzige Region einen leichten Anstieg (+1 Prozent).