Der US-Medizintechnikkonzern Danaher will Nobel Biocare für rund zwei Milliarden Franken übernehmen. Danaher bietet 17,10 Franken je Nobel-Biocare-Aktie, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Nobel-Biocare-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären, die Offerte anzunehmen. Bis Ende 2014 beziehungsweise Anfang 2015 soll die Transaktion durchgeführt werden. Die Transaktion wird von Credit Suisse und Goldman Sachs betreut.
Nobel Biocare soll eigenständig bleiben
Nobel Biocare soll innerhalb des dentalen Geschäftsbereiches von Danaher unter der eigenen Marke als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden, wie das Schweizer Unternehmen mitteilte. Alle sieben Produktionsstandorte im Ausland sowie der Hauptsitz in Zürich sollen bestehen bleiben.
Der Dentalimplantat-Hersteller Nobel Biocare galt seit längerem als möglicher Übernahmekandidat. Der Konzern hatte Ende Juli mitgeteilt, sich in einem frühen Stadium von Diskussionen mit möglichen Kaufinteressenten zu befinden.
Unternehmensführung unter Druck
«Nobel Biocare hat vor allem teure Zahnimplantate im Angebot. Weltweit gefragt sind aber zunehmend günstigere Zahnersatz-Lösungen», sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler. Damit gerate die Führung des Zürcher Unternehmens unter Druck. «Deshalb ist der Verkauf des gesamten Konzerns kein Tabu mehr.»
Die Übernahme durch den US-Konzern schwäche den Medizinaltechnik-Standort Schweiz keineswegs, ist Kobler überzeugt. Schliesslich wolle Danaher am Nobel-Biocare-Hauptsitz in Zürich festhalten. Ausserdem gehörten auch Hörgeräte, Herzschrittmacher oder Laborgeräte zur Schweizer Medizinaltechnik-Industrie. «Für diese Unternehmen wird der Standort Schweiz nicht weniger attraktiv, nur weil Nobel Biocare an ein US-Unternehmen verkauft wird», sagt die Wirtschaftsredaktorin.