Der Schweizer Ableger des Softwarekonzerns Microsoft ist Opfer eines Betrugs durch einen eigenen Mitarbeiter geworden. Der einstige Verkaufsleiter für Schulen soll jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet haben – mutmasslich zusammen mit einem Vertriebspartner des Unternehmens. Das Unternehmen soll Microsoft-Produkte in grossen Mengen vertrieben haben. Inzwischen hat die Firma ihre Geschäftstätigkeit eingestellt.
Nach Angaben der Zürcher Staatsanwaltschaft hat Microsoft im vergangenen Herbst Strafanzeige gegen den Mitarbeiter eingereicht. Der beschuldigte Microsoft-Mitarbeiter befinde sich seit knapp vier Monaten in Untersuchungshaft. Im Strafverfahren werde gegen mindestens vier Personen ermittelt.
Microsoft macht keine Angaben zum Schaden
Microsoft bestätigt den Sachverhalt in seinen Grundzügen. Die Höhe des Schadens wollte das Softwareunternehmen nicht beziffern, auch die Staatsanwaltschaft macht dazu keine Angaben.
In einer Stellungnahme betont Microsoft, dass das Unternehmen selbst nicht Gegenstand der Ermittlungen sei. Als es detailliertere Hinweise auf mögliche Unregelmässigkeiten gegeben habe, seien unverzüglich interne Ermittlungen eingeleitet worden. Zudem stehe man in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft.
Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand gebe es keine Hinweise darauf, dass Schulen zu Schaden gekommen seien, schreibt Microsoft weiter. Weil als Folge der Ermittlungen die Zusammenarbeit mit einigen Vertriebspartnern aufgelöst wurde, arbeite man nun einen neuen Rahmenvertrag für Schweizer Bildungseinrichtungen aus.