Letzte Woche haben die Bernischen Kraftwerke BKW bekannt gegeben, dass sie das Kernkraftwerk Mühleberg 2019 vom Netz nehmen. Damit trennt sich der Konzern von einem sehr guten Geschäft.
Seit Inbetriebnahme vor 41 Jahren dürfte die BKW mit dem Kernkraftwerk Milliarden erwirtschaftet haben. Allein in den vergangenen zehn Jahren beläuft sich das Betriebsergebnis nach Berechnungen des Wirtschaftsmagazins «ECO» auf gut 500 Millionen Franken. Das Unternehmen veröffentlicht zu Mühleberg keine separate Erfolgsrechnung, sondern nur konsolidierte Zahlen in der Gesamtrechnung. Die BWK-Gruppe bestätigt aber die von «ECO» errechnete Summe.
Solide Erträge
Im Schnitt betrug das Mühleberg-Betriebsergebnis pro Jahr 50 Millionen Franken. Das entspricht einem Anteil von rund 18 Prozent am gesamten Betriebsergebnis von durchschnittlich rund 280 Millionen Franken seit 2003. Das AKW lieferte in der vergangenen Dekade – abgesehen von 2011 – eine konstante Energieproduktion von jährlich rund 2,9 Terawatt-Stunden Strom.
Ausbau von Wind- und Wasserkraft
Die ab 2019 fehlenden Millionen-Erlöse aus Mühleberg will die BKW-Gruppe mit einem Ausbau des bestehenden Wasser- und Windkraft-Portfolios im In- und Ausland kompensieren. Zudem wolle man «Geschäftsopportunitäten im Energiedienstleistungsbereich wie beispielsweise Netzdienstleistungen» nutzen, um die Ertragslücke zu kompensieren, schreibt der Konzern.
Auch Strom aus ausländischen Kernanlagen und fossilen Anlagen werde eine wichtige Rolle spielen, wie BKW-Chefin Suzanne Thoma jüngst betonte.