Keine Bank soll nie mehr so gross und international vernetzt sein, dass sie im Krisenfall zu einem Risiko für die Staaten oder den Steuerzahler wird. Der von den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) eingesetzte Finanzstabilitätsrat (FSB) schlägt dazu neue Spielregeln vor.
So sollen die weltweit grössten Banken noch mehr Eigenkapital aufbauen müssen, als bisher gefordert. Dieses zusätzliche Risikopolster soll rasch verfügbar sein, wenn eine Bank in Schieflage gerät. Im Visier für diese neue Regelung sind 30 Grossbanken, darunter auch die UBS und die Credit Suisse.
Ziel: Weniger risikoreiche Geschäfte
Der Steuerzahler soll also künftig erst dann zur Kasse gebeten werden, wenn von der Krisenbank selbst und einem Abwicklungsfonds der Branche nichts mehr zu holen ist. In der Finanzkrise mussten viele Institute mit staatlichen Milliardenhilfen gerettet werden, was die Verschuldung einiger Euro-Länder massiv nach oben getrieben hat.
Von dem nun geforderten zusätzlichen Puffer erhoffen sich die Bankenregulierer, dass das Wachstum der Grossbanken gebremst wird – und sie vor allem weniger Risiken eingehen.
Neue Regeln nur für «Too big to fail»-Banken
Nach den bisherigen Plänen gilt der Risikopuffer nur für die «global systemrelevanten» Banken, wie beispielsweise die Deutsche Bank oder eben auch die Schweizer Branchengrössen Credit Suisse und UBS. Sie gelten als so gross, dass ihre Pleite wegen der unabsehbaren Folgen für das Finanzsystem unbedingt zu vermeiden ist («too big to fail»). Das verschafft ihnen bisher Preisvorteile bei der Refinanzierung, da Anleger bei ihnen kaum Ausfallrisiken zu befürchten haben. Das wollen die Aufseher ändern.
Der neue Vorschlag der Bankenaufseher wird Ende Woche von den G20 an ihrem Gipfeltreffen in Australien besprochen. Geben sie im Grundsatz grünes Licht, so sollen bis 2015 die genauen Details des neuen Riskopuffer ausgearbeitet werden.