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Wirtschaft Novartis verdaut den Konzernumbau gut

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal mehr verdient. Zu verdanken ist dies neuen Medikamenten, zudem ist der Konzern produktiver geworden. Aber auch Sonderfaktoren waren im Spiel.

Konzernchef Joseph Jimenez am Rednerpult
Legende: Novartis-Chef Joseph Jimenez freut sich über die erhöhte Produktivität der Pharmasparte. Keystone

Der Basler Novartis-Konzern erreichte mit den jüngsten Zahlen die Erwartungen der Analysten, das Management zeigte sich entsprechend zufrieden.

Der Umsatz erhöhte sich zwischen April und Juni leicht um zwei Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar, der Reingewinn stieg um 2,6 Milliarden Dollar (+ 3 Prozent).

Noch produktiver geworden

Vor allem die Pharma-Sparte habe ihre Produktivität weiter erhöht, sagte Konzernchef Joseph Jimenez. Daraus resultierte ein zusätzlicher Gewinn von 700 Millionen Dollar. Aber auch neue (Krebs-)Medikamente brachten den Pharmariesen weiter. Operativ verbesserte sich Novartis um sechs Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar, wobei ungünstige Wechselkurse den Anstieg bremsten.

Wir haben noch weiteres und grösseres Einsparpotenzial.
Autor: Joseph Jimenez Novartis-Chef

Kassenschlager Diovan erhält Konkurrenz

Laut Jimenez machten sich im zweiten Quartal auch Sondereffekte bemerkbar: Negativ beeinflusst wurden Umsatz und Gewinn durch die von den Behörden in Japan angeordnete Preisobergrenze für Medikamente. Positiv auf den Absatz wirkte sich dagegen aus, das Novartis das umsatzstarke Tiergesundheits-Produkt «Sentinel» wieder ausliefern konnte.

Und der Pharmariese profitierte zum letzten Mal auch davon, dass sein Blutdrucksenker Diovan in den USA keine Konkurrenz hat. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat nun aber ein Nachahmermedikament (Generikum) des indischen Konkurrenten Ranbaxy zugelassen. Novartis setzt bisher mit dem Kassenschlager (Blockbuster) Diovan rund 100 Millionen Dollar im Monat um.

Mitten im Umbau

Novartis hat im ersten Halbjahr einen weitreichenden Konzernumbau gestartet. In mehreren Schritten erwirbt der Basler Konzern etwa die Krebsmedikamentesparten der britischen GlaxoSmithKline (GSK). Im Gegenzug gehen die Novartis-Impfstoffe an GSK. Mit dem Tausch büsst Novartis Umsatz ein, erhofft sich aber bessere Margen.

Zudem sollen die Kosten weiter runter: Nach den erzielten Einsparungen im zweiten Quartal sieht sich das Management auf Kurs, die anvisierten Einsparungen von drei bis vier Prozent des Nettoumsatzes im laufenden Jahr zu erreichen.

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