Die nun verkauften Konzernteile zählen 3800 Angestellte und sind 2011 auf einen Umsatz von 1,1 Milliarden Franken gekommen, wie der Oerlikon-Konzern bekannt gab. Der Verkauf soll im Frühherbst 2013 vollzogen werden. Er muss noch von mehreren Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Der Anteil des Textilmaschinengeschäfts am Umsatz von Oerlikon wird dadurch deutlich zurückgehen, und zwar von 53 auf rund 33 Prozent. «Die Transaktion reduziert deutlich unsere Abhängigkeit von der Textilindustrie und erlaubt die Konzentration auf das margenstarke, weniger zyklische Chemiefasergeschäft», lässt sich Oerlikon-Konzernchef Michael Buscher in der Mitteilung zitieren.
Bei Oerlikon wird einzig das Geschäft mit Textilmaschinen für chemische Fasern verbleiben. Dieses kam bisher auf einen Umsatz von rund 900 Millionen Franken.
Saurer-Gruppe wieder präsent
Käuferin ist die Jingsheng Gruppe um den chinesischen Investor Pan Xuepeng. Diese Gruppe wird ihr Textilmaschinengeschäft unter dem Namen Saurer firmieren lassen. Verwaltungsratspräsident der neuen Saurer Gruppe wird Heinrich Fischer. Er war der letzte Konzernchef von Saurer, ehe das Unternehmen 2007 in Oerlikon aufging.
Neben Fischer wird im Verwaltungsrat auch Pan Xuepeng Einsitz nehmen. Operativ geleitet werden soll die Saurer Gruppe gemäss Communiqué von Daniel Lippuner, der derzeit bei Oerlikon Textile das Komponentengeschäft leitet. Die Jingsheng Gruppe, zu welcher der neue Saurer-Konzern gehören wird, erwirtschaftet derzeit nach eigenen Angaben mit rund 5000 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet rund 1 Mrd. Franken.
Nicht erster Verkauf
Der Oerlikon-Konzern hat erst vor einigen Tagen den Verkauf seiner Solarsparte an die japanische Tokyo Electron abgeschlossen. Oerlikon hat für sie 250 Millionen Franken erhalten.
Nebst der bald kleineren Textilmaschinensparte gehören zu Oerlikon auch der Beschichtungsspezialist Balzers Coating und die auf Vakuumpumpen spezialisierte Leybold. Ausserdem stellt Oerlikon auch Antriebssysteme her (Drive Systems).